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Rapid mit viel Leidenschaft im "Finale" gegen Kiew

Trainer Barisisc sieht Druck eher beim Gegner
Trainer Barisisc sieht Druck eher beim Gegner
Für Rapid geht es am Donnerstag (21.05 Uhr) im Olympiastadion von Kiew um alles oder nichts. Mit einem Sieg gegen Dynamo Kiew würden die Hütteldorfer ins Sechzehntelfinale der Fußball-Europa-League einziehen, bei einem Unentschieden oder einer Niederlage gegen den Club von Aleksandar Dragovic wäre die Europacup-Saison beendet.
Ticker der Europa League (ab 19.00 Uhr)
Salzburg - Esbjerg (ab 19.00 Uhr)
Dynamo - Rapid (ab 21.05 Uhr)

Das “Finale” um den Aufstieg löste bei Trainer Zoran Barisic schon im Vorfeld ein erwartungsfrohes Kribbeln aus. “In so einem Spiel kann man eine große Mannschaft werden”, erklärte der Ex-Internationale, der auf eine hochmotivierte Mannschaft setzen kann.

“Die Spieler werden kratzen und beißen, um erfolgreich zu sein. Sie werden die Zweikämpfe so bestreiten, als ob es ihre letzten wären”, versprach der Wiener und gab als Parole aus: “Wir müssen als Team auftreten, für einander kämpfen und in allen Bereichen alles aus uns herausholen.”

Doch selbst die angekündigte Extra-Portion Leidenschaft ändert nichts daran, dass Rapid als klarer Underdog in die Partie geht. “Dynamo ist der große Favorit und muss aufsteigen. Wir sind Außenseiter, können unbefangen und ohne Druck ins Match gehen und können nur gewinnen”, betonte Barisic. “Wir haben ein junges, auf diesem Niveau unbeflecktes Team. Das könnte dazu führen, dass wir ungehemmt in die Partie gehen.”

Nicht nur, dass es für Rapid um das erstmalige “Überwintern” im Europacup seit der Finalsaison im Cup der Cupsieger (1995/96) geht – das Duell mit dem ukrainischen Rekordchampion wird auch Aufschluss darüber geben, wie weit die Entwicklung der mit vielen jungen Kickern gespickten Truppe vorangeschritten ist. “Es wird interessant sein zu sehen, wie wir uns in diesem Spiel schlagen”, sagte Barisic.

In der laufenden Europacup-Saison wurde der 43-Jährige von seiner Mannschaft praktisch noch nie enttäuscht. “Wir haben in neun Partien nur einmal verloren und dabei fast immer auf hohem Niveau gespielt. Daran können sich meine Spieler klammern.”

Die jüngsten Liga-Niederlagen gegen Ried und den WAC sind vor dem Highlight im EM-2012-Finalstadion vergessen. “Diese beiden Spiele lassen keine Rückschlüsse auf Donnerstag zu. Die Voraussetzungen sind jetzt ganz andere”, meinte der Rapid-Coach.

Salzburg will Gruppensieg

Red Bull Salzburg hat den Gruppensieg in der Fußball-Europa-League ins Visier genommen. Dieser wäre mit einem Punktegewinn zum Abschluss am Donnerstag (19.00 Uhr/live ORF eins) gegen Esbjerg bereits eingefahren. Mit dem sechsten Sieg im sechsten Gruppenspiel würden die Salzburger sogar Geschichte schreiben und die Gruppenphase als erstes Team überhaupt zweimal mit dem Punktemaximum abschließen.Salzburg. “Wir wollen den ersten Platz manifestieren – nach Möglichkeit mit einem Sieg”, versicherte Salzburg-Trainer Roger Schmidt. Der Rekord mit wie in der Saison 2009/10 sechs Siegen ist für ihn allerdings zweitrangig. “Es wäre schon ein gutes Zeichen, wenn man inklusive der Qualifikation acht Spiele in Folge international gewonnen hätte”, meinte Schmidt. “Das wäre eine außergewöhnliche Leistung. Im Vordergrund steht aber der erste Platz.”

Beide Teams stehen bereits fix in der K.o.-Phase, das erste Duell in Dänemark hat Salzburg Anfang Oktober mit 2:1 gewonnen. Seither hat Esbjerg in der Liga eine Talfahrt hinter sich, ist nur noch Vorletzter. “Sie haben Standard Lüttich hinter sich gelassen, das ist ein Zeichen von Qualität”, warnte Schmidt. “Wir stellen uns auf ein sehr enges Spiel ein. Ich denke, dass wir die stärkere Mannschaft sind. Wir werden aber nichts geschenkt bekommen.”

Schmidt will daher auf Experimente verzichten, auch im Hinblick auf den Ligaschlager am Sonntag gegen Meister Austria Wien keine Spieler schonen. “Wir spielen mit der bestmöglichen Aufstellung”, versicherte Schmidt. “Sonntag auch und Mittwoch auch.” Neben den Verletzten Jonatan Soriano, Rodnei, Isaac Vorsah und Stefan Hierländer fehlt auch der gesperrte Rechtsverteidiger Christian Schwegler. Spielmacher Kevin Kampl ist nach zwei Gelben Karten gefährdet.

Regeneration hat es in den vergangenen Tagen ausreichend gegeben, fiel das Ligaspiel in Wr. Neustadt am Samstag doch den Platzverhältnissen zum Opfer. “Wir werden jedes Spiel für sich angehen”, sagte Schmidt im Hinblick auf sein Aufgebot. “Wir sind nicht überheblich”, betonte der Deutsche. “Wenn wir kompakt als Mannschaft unsere Leistung bringen, haben wir aber eine gute Chance, als Sieger vom Platz zu gehen. So viel Selbstvertrauen haben wir.”

Für die Dänen geht es auch noch um den Gruppensieg. Dafür sind aber zumindest zwei Tore notwendig. Die hat Salzburg zu Hause in dieser Saison erst ein einziges Mal (2:2 in der Liga gegen den WAC) kassiert. Maßgeblich daran beteiligt ist Innenverteidiger Andre Ramalho, den Schmidt langsam auch für das defensive Mittelfeld aufbauen will. “Er ist ein Spieler, der sehr viel mitbringt – allen voran seine Motivation, sich weiterzuentwickeln”, lobte Schmidt.

Ramalho ist der Dauerbrenner im Team. Mit Ausnahme einer Gelbsperre in der Europa League hat der 21-jährige Brasilianer in dieser Saison 29 von 30 Pflichtspielen absolviert. “Ich hoffe, es geht so weiter. Wir können die erste Mannschaft sein, die zweimal die maximale Punktzahl erreicht”, erinnerte Ramalho. “Die Mannschaft geht immer auf den Platz, um drei Punkte zu holen.” Am Kader werde es im Winter – wenn überhaupt – nur sehr kleine Veränderungen geben, ergänzte Schmidt.

(APA)

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