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Rapid befreit sich mit 2:1 über Sturm aus Mini-Tief

Rapid war das spielbestimmende Team am Samstag.
Rapid war das spielbestimmende Team am Samstag. ©APA
Nach drei Niederlagen konnte Rapid im Wiener Happel-Stadion dank Treffern von Steffen Hofmann und Mario Sonnleitner einen hochverdienten Sieg über Sturm Graz verbuchen. Damit verteidigten die Grün-Weißen den dritten Platz der Tabelle und konnten nebenbei auch den 50. Sieg von Coach Zoran Barisic als Oberhaus-Coach bei Rapid befeiern.
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Eine spielerisch über weite Phasen abgemeldete Sturm-Elf konnte durch Roman Kienast zwischenzeitlich überraschend ausgleichen (50.), die Niederlage nach zwei Dreipunktern en suite aber nicht mehr abwenden. In Heimspielen ist Rapid nun seit neun Partien gegen Sturm ungeschlagen.

Spielbeginn: Rapid Wien gegen Sturm Graz

Rapid wartete mit einigen Veränderungen gegenüber dem Cup auf. So blieb Stefan Stangl angeschlagen auf der Bank, Stefan Auer rückte auf die linke Defensivseite, rechts kam Mario Pavelic und in der Zentrale Christopher Dibon (für Maximilian Hofmann) zum Einsatz. Stefan Schwab (für Srdjan Grahovac) rückte ins defensive, Kapitän Steffen Hofmann (für Tomi) und Florian Kainz (für Deni Alar) ins offensive Mittelfeld.

Sturm-Fans warteten mit einem “hallowien – ka maskn und trotzdem ur schiach”-Banner auf. Für das Grauen sorgte aber nur ihre eigene Mannschaft, die in der Offensive – einmal mehr ohne den angeschlagenen Kreativgeist Donis Avdijaj – kaum stringente Aktionen zuwege brachte. Rapid störte den Aufbau der “Blackys” meist erfolgreich und fand seinerseits viele Räume für sein schnelles Kombinationsspiel vor.

Die frühe Führung war ein Fingerzeig für die erste Hälfte. Simon Piesingers Schnitzer folgte ein Doppelpass zwischen Hofmann und Prosenik, Ersterer ließ Goalie Michael Esser mit seinem platzierten Schuss keine Chance. Grün-Weiß hätte in der Folge bereits auf 2:0 erhöhen müssen. Aber Philipp Schobesberger kam nach einer Hereingabe einen Hauch zu spät (11.), Prosenik traf nach Schobesberger-Assist nur das Außennetz (21.), und Esser war gegen Kainz aus Kurzdistanz zur Stelle (39.).

Wohlverdienter Sieg des spielbestimmenden Teams

Sturm, das sich gegen Ende der ersten Hälfte etwas erfing, gab keinen einzigen Schuss auf das Tor ab, beste Offensivaktionen blieben ein verstolperter Ball von Kienast (13.) und ein Weitschuss von Anel Hadzic, der knapp am Tor vorbeisegelte (25.).

Doch weil Rapid eben nicht nachlegte, reicht das vorerst. Bald nach Wiederbeginn und quasi aus dem Nichts gelang den Gästen nach einer grün-weißen “Einladung” der Ausgleich: Nach einem Ballverlust an der Mittellinie kam Schick zur Flanke, die Dibon über den Fuß rollte und von Kienast schließlich problemlos zum Ausgleich verwertet wurde.

Dem zum Trotz blieben die Hausherren das spielbestimmende Team, präsentierten sich im Abschluss aber noch zu harmlos. Nach gut einer Stunde kündigte sich die neuerliche Führung aber lautstark an. Rapid schnürte die Gäste in deren eigener Hälfte regelrecht ein, nur Esser hielt Sturm noch im Spiel. Erst parierte er gegen Pavelic (68.), drehte in der Folge einen abgefälschten Petsos-Weitschuss über die Latte (70.) und brachte einen Kainz-Schuss unter Kontrolle (72.).

In der 78. Minute war es aber soweit: Nachdem Schobersberger einen Kopfball noch neben das Tor gesetzt hatte (74.), war Sonnleitner infolge eines Eckballs ebenfalls “mit Köpfchen” zur Stelle. Sturm wachte notgedrungen auf, sorgte im Finish auch noch mehrmals für brenzlige Situationen im Strafraum des Gegners, konnte an der Niederlage nichts mehr ändern. Die größte Ausgleichschance durch Hadzic wurde zur Beute Novatas (88.).

Meinungen zum Spiel

Zoran Barisic (Rapid-Trainer): “Ich bin durchaus zufrieden mit der Leistung meiner Mannschaft über fast die gesamte Spielzeit. Wir haben versucht, Sturm zu dominieren, haben auch ganz gut und flüssig kombiniert und uns so einige Torchancen herausgespielt. Wir haben uns das Leben aber trotzdem sehr schwer gemacht durch dieses Gegentor, das wir so nie erhalten dürfen. Aber die Mannschaft hat wieder sehr viel Aufwand betrieben. Schlussendlich bin ich sehr froh und sehr glücklich darüber, dass sie sich diesmal mit einem 2:1-Sieg belohnt hat.”

Franco Foda (Sturm-Trainer): “Leider sind wir relativ früh in Rückstand geraten durch einen individuellen Fehler. Bis zum 1:1 war Rapid sicherlich im Ballbesitz ein bisschen feldüberlegen. Aber es gab auf beiden Seiten wenig Tormöglichkeiten. In der zweiten Halbzeit haben wir den Ausgleich erzielt, komischerweise war dann 20 Minuten lang Rapid die klar bessere Mannschaft. Sie hätten schon früher in Führung gehen müssen. Das war nur eine nur Frage der Zeit, bis wir ein Gegentor erhalten. Nach dem 2:1 waren wir auf einmal am Drücker, Rapid hat sich zurückgezogen. Wir hatten trotzdem keine großen Möglichkeiten.”

Mario Sonnleitner (Rapid-Siegtorschütze): “Wir haben alles dafür getan, dass wir als Sieger vom Platz gehen. Die Mannschaft hat sehr stark gespielt, wir haben zahlreiche Chancen herausgespielt. Wir gehen verdient in Führung, kriegen dann aus dem Nichts eigentlich das Tor, trotzdem hat sich keiner aufgegeben. Man hat gesehen, dass der Glaube nie gefehlt hat.”

Lukas Spendlhofer (Sturm-Verteidiger) “Wir haben gute Ballgewinne gehabt, aber immer wieder schnell den Ball verloren. Das war auch vor dem 0:1 so. Das ist passiert, soll natürlich nicht passieren. Wir sind dann relativ gut aus der Pause herausgekommen, machen das Tor. Dann haben wir einfach nicht weitergemacht, haben uns hinten hineindrängen lassen. Da sind wir selber Schuld. Wir sind heute immer erst dann munter geworden, wenn wir ein Tor gekriegt haben. Schade, es wäre mehr drinnen gewesen.”

Polizei-Einsatz beim Match in Wien

Bei dem Spiel vor 14.700 Besuchern (davon rund 1.200 Anhänger der Gastmannschaft) kam es trotz Unterbinden eines direkten Aufeinandertreffens der rivalisierenden Fangruppen zu mehreren Festnahmen und auch zu Anzeigen nach dem Pyrotechnikgesetz.

(apa/red)

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