“Dicke Sonnenbrillen vor den ungewaschenen Gesichtern. Die zottigen Haare bis zum abgestoßenen Hemdkragen, verbeulte Hosen und die Zigarette im Mundwinkel”, schrieb die “Kronen Zeitung” damals laut wienholding.at.
Randale bei Rolling Stones-Konzerten häufig
Damals waren die Stones und ihre Musik eine Bedrohung der konservativ-biederen Gesellschaft, regelmäßig kam es bei Auftritte der britischen Band zu Randalen. Wenn sich heute jemand über überkorrekte Ordner mokiert, sollte man sich vor Augen führen, was damals zur Sicherung der Stadthalle aufgefahren wurde: 600 Polizisten mit Stahlhelmen rückten an, ein Wasserwerfer und fünf Arrestwagen im Gefolge. Hunderte Polizeischüler waren “auf Reserve”. Mit ein Grund für dieses Aufgebot war eine Bombendrohung.
Als die Stones erstmals Wien rockten
Passiert ist nichts, selbst die meisten Sessel blieben ganz. “Oh, wie tut das den Managern der fünf Pseudomusiker weh”, höhnte die Tageszeitung “Die Presse” am Tag danach, wie wienholding.at dokumentierte. Knapp 30 Minuten rockten Mick Jagger und Co., nachdem Vorgruppen die Stimmung angeheizt hatten. “(I Can’t Get No) Satisfaction” gehörte schon damals zum Fixpunkt im Programm. Der Hit feierte unlängst seinen 50er, bei Universal erschien eine limitierte Neuauflage der Original-Maxisingle.
Neues Soloalbum von Keith Richards
Dass die Stones in die Jahre gekommen noch gute Musik abliefern, beweist das am 18. September erscheinende neue Soloalbum von Keith Richards, das erste übrigens seit 23 Jahren. “Crosseyed Heart” (Universal) bietet typischen “Keef-Bluesrock” mit einer Prise Reggae-Einfluss und Boogie. Es gibt akustische Balladen, ein Duett mit Norah Jones, der im vergangenen Jahr verstorbene Bobby Keys, jahrelang fixer Bestandteil der Stones-Entourage, steuerte ein Saxofonsolo bei.
“Von meinen Blickpunkt könnte jeder dieser Songs auch ein Lied von den Rolling Stones sein”, sagte Richards dem britischen Magazin “Mojo”. “Wenn die anderen da gewesen wären, um sie aufzunehmen.” Gerüchte über ein neues Stones-Album hatten zuletzt einzelne Mitglieder selbst am Köcheln gehalten.
(apa/red)
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