Vor einem Jahr hat sich die Lustenauerin Ramona Nussbaumer mit ihrem Start-Up CLEVERE NUSS IT selbständig gemacht. Die zweifache Mama ist damit Vorreiterin. Denn sie ist die erste Frau in Vorarlberg, die in dieser Berufssparte den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt hat.
Leidenschaft durch Bruder entdeckt
Doch wo hat alles begonnen? Mit 20 Jahren besaß Ramona einen ganz alten Computer, welcher immer wieder den Geist auf. Ihr älterer Bruder hat ihr dann schließlich das Linux Betriebssystem installiert. Mit dabei eine über tausend Seiten lange Betriebsanleitung zum Linux Betriebssystem. Und genau hier begann die Leidenschaft. Ramona wollte nicht nur alles Technische wissen und verstehen - nein - sie begann die Computer komplett auseinander zu bauen. Das war der Moment, wo für die Vorarlbergerin feststand, was sie in Zukunft machen möchte.

Ein gutes Gefühl in Sachen IT
Auf die Frage, was Ramona besonders macht und was sie von anderen IT-Unternehmen abhebt, ist ihre Antwort eindeutig: "Diese Frage wird mir oft gestellt. Eines ist klar, ich bin kein besserer Mann. Nein, ich bin eine Frau und Punkt", macht die junge Unternehmerin ihren Standpunkt und Denkweise deutlich. Denn für sie steht allein der Kunde im Vordergrund.
Ihre Stärke sieht Ramona, neben ihren IT-Fähigkeiten, auch in ihrer Art beziehungsweise in der sozialen Komponente, welche sie stets mit einbringt. "Mir ist es sehr wichtig, dass meine Kunden von Anfang an ein gutes Gefühl haben. Denn sie vertrauen mir sensible Daten an. Die durchgängige Dokumentation meiner Arbeitsschritte bildet die solide Basis, auf der das Vertrauen der Kunden in meine Leistungen entsteht", erklärt Ramona Nussbaumer.

Nachhaltigkeit steht an erster Stelle
Nicht nur die soziale Komponente spielt eine Rolle für Ramona, bei ihr hat auch Nachhaltigkeit einen großen Stellenwert. Wie mehrere IT-Unternehmen in Vorarlberg setzt sie alles daran nicht immer gleich neue Produkte zu kaufen. Denn auch ältere Produkte können von den Profis repariert und wieder auf Vordermann gebracht werden. So spart man sich nicht nur Geld, sondern tut auch noch der Umwelt etwas Gutes - Stichwort Green IT.

Corona als Fluch und Segen
Wie zu Beginn erwähnt hat Ramona ihr Unternehmen vor einem Jahr gegründet. Somit hat auch sie die Coronakrise mit voller Wucht erwischt. Die zweifache Mutter hat sich aber nicht unterkriegen lassen. Kurzerhand hat sie ihr Konzept der neuen Situation angepasst und so entwickelte sich der Fluch schnell zum Segen. Immer mehr Kunden bevorzugen es mittlerweile, wenn ein Informationstechniker per Fernzugriff (Remote Control) arbeitet. Zudem bietet sie jetzt mehr Fortbildungen und Schulungen an und triff so den Zahn der Zeit.

Es sollten sich mehr Frauen an technische Berufe trauen
Laut Ramona ist bei vielen noch der Gedanke verankert, dass IT ein trockenes Thema ist. Dabei ist das ihrer Meinung nach gar nicht der Fall. Besonders in der aktuellen Zeit, in der sich so viel ändert und immer wieder Neues dazu kommt. Obwohl es auch heute noch viele Berührungsängste gibt, wagen vermehrt auch Frauen den Schritt in technische Berufe. Ramona Nussbaumer hofft jedenfalls, dass das in Zukunft noch mehr zunehmen wird.
(VOL.AT)