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Ralf bricht Lanze für Michael

Einen Tag nach der umstrittenen Entscheidung beim Großen Preis von Österreich hat Ralf Schumacher eine Lanze für seinen Bruder Michael gebrochen.

„Als ich aus dem Auto ausgestiegen bin, um auf Michael zu warten, da hab’ ich die Anti-Stimmung auf den Tribünen mitbekommen. Und ich muss ehrlich sagen, die Pfiffe haben auch mir wehgetan, Michael hat mir Leid getan, insofern muss ich meinen Bruder einfach verteidigen!“, erklärte der Williams-BMW-Pilot am Montag auf seiner Homepage (http://www.ralf-schumacher.rtl.de). „Michael gegenüber sind diese Reaktionen unfair.“

Die umstrittene Stallorder, wegen der der Brasilianer Rubens Barrichello den Sieg in Spielberg seinem Teamkollegen überließ, sei nicht die Entscheidung Michael Schumachers, sondern die des Teams gewesen. „Er hätte Rubens Barrichello nicht überholen müssen?“, kommentierte Ralf Schumacher entsprechende Presseberichte: „Wir verstehen, dass sich Rubens einer Team-Anweisung nicht widersetzt, warum sollte es dann Michael tun…“

Der Williams-Pilot riet allen „Schumi“-Kritikern: „Es sollten jetzt alle schnell die Klappe halten! Ferrari hat den besten Fahrer der Welt im Team, den einzigen, der Weltmeister werden kann, und den unterstützen sie halt. Punkt. Aus. So einfach ist das.“ Barrichello kommt seiner Ansicht nach dabei „gar nicht so schlecht weg“ und habe allen Grund, stolz auf sich zu sein. Stallorder werde immer wieder vorkommen, so lange sie nicht verboten wird. „Michael wird irgendwann in dieser Saison rein rechnerisch nicht mehr einzuholen sein, und dann fragt niemand mehr danach, wie diese Punkte zu Stande gekommen sind.“

Kritisch kommentierte Ralf Schumacher die Dankes-Adressen seines Bruders in Richtung Barrichello. Streng genommen war es ja der Brasilianer, der das ganze Dilemma herauf beschworen hatte. Drei Tage nach seiner gut dotierten Vertrags-Verlängerung (kolportierte zehn statt fünf Mio Dollar) als Nummer zwei im Ferrari-Team fuhr er im Finish des Rennens so schnell, dass ihn Schumacher ohne demonstratives Bremsmanöver auf dem Zielstrich gar nicht überholen hätte können. „Die ganzen Gesten von Michael bei der Siegerehrung und bei der Pressekonferenz danach waren vielleicht ein bisschen ’too much’“, fand der jüngere Schumacher. Sie hätten ihm als Bruder jedoch gezeigt, „wie unangenehm ihm diese Sache war“.

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