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Raich fährt mit dem Spaßfaktor

Man kann es drehen und wenden wie man will: Benjamin Raich bleibt Österreichs einzige Aktie im Kampf um den Gesamt-Weltcup.

Seit zwölf Jahren ist Benjamin Raich durchgehend im Ski-Weltcup unterwegs. Und der 32-Jährige hat immer noch Lust aufs Rennfahren, wartet gespannt auf den Weltcup-Auftakt in Sölden. Der Hunger auf Erfolge, der Spaß am Skifahren sei weiterhin vorhanden, bekannte der Pitztaler. Im März sei er beim Weltcupfinale in Garmisch gestanden und habe sich gedacht: „Ich bin Zweiter im Gesamtweltcup, konnte eine kleine Kristallkugel erringen (Kombination, Anm.) und nix tut mir weh. So kann es ruhig weitergehen.“ Raich sprach dabei besonders an, dass er in seiner langen Karriere von schweren Verletzungen verschont blieb, im Gegensatz zu seiner Lebensgefährtin Marlies Schild. Raich betonte, dass er immer noch viel „Gaudi“ habe beim Rennfahren. „Dabei geht es nicht nur darum, sich im Rennen mit den anderen zu messen, sondern auch das richtige Umfeld zu organisieren, macht unheimlich Spaß.“

Nervenkitzel und Ungewissheit

Vor der Saison herrsche ein gewisser Nervenkitzel bei ihm, denn es bestehe immer eine Ungewissheit, wo er stehe. „Aber die letzte Saison hat ein gutes Ende genommen“, sagte Raich, obwohl er die große Kristallkugel im zweiten Jahr in Folge als Zweiter knapp verpasst hatte. Vom Gesamtsieg im Weltcup wollte Raich jedoch nicht reden: „Ich will einfach ganz vorne dabei sein.“ Als schärfste Konkurrenten zählt er die üblichen „Verdächtigen“ auf: Carlo Janka, Bode Miller, Aksel Lund Svindal und Didier Cuche. Auch Medaillen bei der „halben“ Heim-WM in Garmisch-Partenkirchen seien ein Ziel. „Und ganz wichtig ist mir, bei den Saison-Highlights, wie Kitzbühel, Schlad­ming und Adelboden ganz vorne reinzufahren. Das ist mir in der letzten Saison nicht gelungen. Aber ich will wieder diesen Spaß haben und diese Highlights genießen“, sagte der ÖSV-Superstar. Der Tiroler will sich in der neuen Saison mehr auf die technischen Disziplinen konzentrieren. „Ich werde die eine oder andere Abfahrt mitnehmen. Aber nicht mehr so viele und nur solche, wo ich sehe, dass sich etwas ausgeht. Das war in der letzten Saison nicht so. Da habe ich in der Abfahrt alles gegeben, hatte aber keine Chance“, bekannte Raich, der Abfahrtstrainings auch als Vorbereitung für den Super-G bestreiten will.

Nicht alles umbauen

Dass der ÖSV komplett umgebaut worden ist und Matthias Berthold als neuer Herrenchef Toni Giger nachgefolgt ist, berührt Raich nicht groß. „Für mich hat sich relativ wenig geändert“, meinte Raich, der auf den Skipisten weiterhin hauptsächlich von Bruder Florian trainiert wird. Im ÖSV wurde Raich der Allround-Gruppe von Andreas Puelacher zugeteilt. „Da gibt es sicher einige interessante neue Ideen, man muss aber aufpassen, nicht alles umzuhauen“, betonte der Routinier, der von sich sagt, skitechnisch mit Berthold auf einer Wellenlänge zu sein.

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