Rahmen bleibt das Herzstück

Feierlich gab Franz Malin 1929 der „geehrten Einwohnerschaft von Sulz-Röthis und Umgebung höflichst bekannt”, dass er eine Fahrradhandlung eröffnet hatte. Ein lang gestreckter Kasten mit Dutzenden Schubladen datiert noch aus dieser Zeit. „Den hätten wir schon oft verkaufen können”, lacht Thomas Malin. Tun sie aber nicht. Da ist nicht nur Seniorchef Walter dahinter, auch sein Neffe Thomas achtet die Tradition. „Die Moderne” glänzt ohnedies mit Felgen und Naben im Schauraum. Übrigens höchst erfolgreich. „Von der Krise merken wir gar nichts.” Malin hat heuer Fahrräder verkauft wie lange nicht mehr. Er selber hat bereits Frühlingsluft im Sattel geschnuppert. In der Energiewoche hat er mit anderen Händlern auf Mallorca die Neuheiten für 2009 getestet.

Kunde braucht Hilfe

So erfährt das Rennrad eine Renaissance. Auch Trekkingräder sind stark im Kommen. Dass die sich von Citybikes lediglich durch größere Räder (28 Zoll statt 26) unterscheiden, „wissen wenige”. Überhaupt erlebt Malin die Kunden vielfach überfordert. So gern sie sich was gönnen würden und dafür auch ruhig mehr als 1000 Euro in die Hand nehmen, so wenig kann sich das Gros etwas unter Abkürzungen wie „XT” oder „XS” vorstellen. Deshalb setzt Malin auf kompetente Beratung. Denn das Zubehör habe zwar längst schon seine eigene Bühne, der Rahmen indessen bleibe das Herzstück eines jeden Rades. Deshalb vermisst Malin auf Wunsch den Kunden, auf dass der Rahmen leicht, steif und komfortabel sich dem Körper anpasse. Dann steht dem Frühling 2009 im Sattel nichts im Weg.