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Rätselhafte Riesenqualle mit 21-Meter-Tentakeln vor Texas gesichtet

Klimawandel bringt gigantische Quallen an US-Küsten
Klimawandel bringt gigantische Quallen an US-Küsten ©erstellt mit KI
Eine seltene, pink leuchtende Qualle sorgt derzeit an den Stränden von Texas für Aufsehen: Die "Pink Meanie" ist nicht nur ein beeindruckender Anblick, sondern jagt sogar andere Quallen – und taucht nur unter bestimmten Bedingungen auf.

An der texanischen Golfküste sorgt ein ungewöhnlicher Meeresbewohner für Staunen: Die sogenannte "Pink Meanie" (Drymonema larsoni), eine erst im Jahr 2000 wissenschaftlich beschriebene Quallenart, wurde dort in auffälliger Häufung gesichtet. Besonders spektakulär: Ihre Tentakel können bis zu 21 Meter lang werden, der Körper selbst erreicht einen Durchmesser von 70 Zentimetern. Einzelne Exemplare bringen es auf ein Gewicht von bis zu 23 Kilogramm – eine wahre Meeresriesin.

Erfolgreiche Suche nach einem seltenen Wesen

Der Meeresbiologe Jace Tunnell vom Harte Research Institute in Texas war fast ein Jahr lang auf der Suche nach dieser außergewöhnlichen Spezies. Nun konnte er innerhalb eines nur 16 Kilometer langen Strandabschnitts gleich über zehn Tiere entdecken. Auch auf Plattformen wie Facebook und Instagram mehren sich Berichte von Strandbesuchern, die die rosa Quallen mit eigenen Augen gesehen haben.

Ein Räuber unter Quallen

Die "Pink Meanie" ist nicht nur ihrer Farbe wegen bemerkenswert, sondern auch durch ihr Jagdverhalten: Sie ernährt sich ausschließlich von Ohrenquallen – und das äußerst effizient. Wie Tunnell erklärt, hängt das vermehrte Auftreten der pinken Jägerin direkt mit einem ungewöhnlich starken Vorkommen ihrer Beute zusammen: "Wenn viele Ohrenquallen im Golf sind, folgen die Pink Meanies. Wenn die Nahrung verschwindet, verschwinden auch sie."

Schönheit mit Stachel

Unter Wasser wirken die Tiere wie schwebende rosa Nebelschwaden, an Land erinnern sie an wabbelige, tiefrosa Geleebälle. Doch ihre anmutige Erscheinung kann täuschen: Die Tentakel der Quallen sind in der Lage, schmerzhafte Stiche zu verursachen. Experten raten daher zur Vorsicht – bei Kontakt sollte die betroffene Stelle mit Essig behandelt werden, um das Brennen zu lindern und die Tentakelreste zu lösen.

Quallen als Klimawandel-Gewinner

Die zunehmende Häufigkeit solcher Sichtungen ist kein Zufall. Forschende sehen in Quallen – darunter auch die "Pink Meanie" – Profiteure der klimatischen Veränderungen in den Weltmeeren. Steigende Wassertemperaturen fördern ihre Ausbreitung, insbesondere in bislang kühleren Regionen. Auch die Überfischung spielt eine Rolle: Mit dem Rückgang natürlicher Fressfeinde wie Thunfisch oder Schildkröte fällt es Quallen leichter, sich zu behaupten. Zusätzlich profitieren sie von der zunehmenden Eutrophierung durch Nährstoffeinträge, die für mehr Plankton – und damit mehr Nahrung – sorgen.

Quallen sind extrem anpassungsfähig, benötigen wenig Sauerstoff und kommen gut mit Umweltstress zurecht. Während viele andere Meereslebewesen durch die Veränderungen der Ozeane bedroht sind, scheint sich die Qualle darin regelrecht zu entfalten.

(VOL.AT)

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