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Räikkönen triumphierte in Abu Dhabi, Vettel starker Dritter

Der "Iceman" ist zurück.
Der "Iceman" ist zurück. ©EPA
Kimi Räikkönen ist in einem dramatischen Flutlichtrennen der große Comebacksieg in der Formel 1 gelungen, Sebastian Vettel hat nach einer fantastischen Aufholjagd beim Grand Prix von Abu Dhabi seine Chancen auf den vorzeitigen Titel-Hattrick gewahrt.
Turbulentes Rennen

Der deutsche Doppel-Weltmeister fuhr am Sonntag in der Yas-Marina aus der Boxengasse vom 24. und letzten auf den dritten Platz hinter Räikkönen und Fernando Alonso und musste dabei das Feld gleich zwei Mal von hinten aufrollen. Damit verlor Vettel nur drei Zähler auf den Spanier. Der Titelverteidiger (255) geht nach 18 von 20 Rennen mit zehn Punkten Vorsprung auf Alonso (245) in die letzten zwei Saisonrennen.

Damit hat Vettel sogar weiter die Chance, den Sack schon bei seinem 100. GP-Rennen am 18. November in Texas zuzumachen. Etwas, das in Abu Dhabi lange Zeit unwahrscheinlich schien. Doch der 25-Jährige steckte seine Tankpanne im Qualifying und die Rückversetzung auf den letzten Startplatz ebenso weg wie einen frühen Frontflügeldefekt im Rennen, der ihn neuerlich ans Ende des Feldes zurückwarf. In einem an Ereignissen und Spannung kaum zu überbietenden Grand Prix kämpfte sich Vettel letztlich auch mit Hilfe zweier Safety-Car-Phasen dennoch bis auf das Podest vor.

“Mussten alles riskieren”

“Was ich immer gesagt habe. Wir dürfen nicht aufgeben”, meldet sich Vettel noch aus dem Cockpit und gestand später am Podium ein: “Wir wussten, dass wir alles riskieren müssen. Natürlich hat das Safety Car geholfen. Wir hätten leicht auch alles in den Sand setzen können, haben das Ruder aber herumgerissen.” Vettel warnte aber auch gleich: “Es sind noch zwei Rennen und auch heute haben wir gesehen, wie schnell sich alles drehen kann.”

In der Tat hätte es auch ganz anders laufen können für den Red-Bull-Piloten. Aus der Box gestartet holte der Deutsche zwar rasch auf, ein Horror-Unfall zwischen seinem Landsmann Nico Rosberg (Mercedes) und dem HRT des Inders Narain Karthikeyan brachte erstmals das Safety Car auf die Strecke. Der schon auf Platz 13 liegende Vettel zerstörte gleich darauf bei einem ein Missverständnis mit Toro-Rosso-Pilot Daniel Ricciardo seinen ohnehin schon beschädigten Frontflügel und musste schon in der 10. Runde an die Box.

Als 21. und erneut Letzter kam Vettel wieder zurück und selbst nachdem Pole-Mann Lewis Hamilton seinen führenden McLaren antriebslos abstellen und die Führung an Räikkönen abgeben musste, war der Wahnsinn für Vettel noch nicht vorbei. Romain Grosjean musste er zwei Mal überholen, nachdem er beim ersten Mal mit allen vier Rädern neben der Strecke war. Für so etwas war er heuer schon ein Mal bestraft worden.

Räikkönen wollte in Ruhe gelassen werden

Während Räikkönen vorne souverän fuhr und selbst seiner Box per Funk beschied, ihn in Ruhe zu lassen, stürmte Vettel unaufhörlich nach vorne und war Zweiter, als man ihn klugerweise nochmals um frische Reifen schickte (37.). Vettel kehrte als Vierter vor einer von Grosjean angeführten Gruppe zurück, die sich gleich darauf durch eine Kettenreaktion selbst aufrieb. Auf der Strecke blieb dabei auch Mark Weber, womit der Konstrukteurstitel noch nicht vorzeitig an Red Bull ging.

Diese zweite Safety Car Phase brachte den Weltmeister nochmals ganz knapp an das Führungstrio heran. Trotz seines langen siebenten Ganges ging sich aber nicht mehr aus, als Button vom Podest zu verdrängen. “Normalerweise reicht es, das Feld ein Mal von hinten aufzurollen”, freute sich Vettel über eine der größten Aufholjagden der Formel-1-Geschichte.

Platz drei fühlte sich fast an wie ein Sieg. Red-Bull-Motorsportdirektor Helmut Marko lobte seinen Schützling über den Klee: “Fantastisch, wie Sebastian heute gefahren ist. Ich kann mich nicht erinnern, so ein Rennen in den letzten 20 oder 30 Jahren gesehen zu haben.”

Endstand nach 55 Runden:
1. Kimi Räikkönen FIN Lotus 1*
2. Fernando Alonso ESP Ferrari +0,8 1
3. Sebastian Vettel GER Red Bull 4,1 2
4. Jenson Button GBR McLaren 7,7 1
5. Pastor Maldonado VEN Williams 13,0 1
6. Kamui Kobayashi JPN Sauber 20,0 1
7. Felipe Massa BRA Ferrari 22,8 1
8. Bruno Senna BRA Williams 23,5 1
9. Paul di Resta GBR Force India 24,1 3
10. Daniel Ricciardo AUS Toro Rosso 27,4 2

Out: Lewis Hamilton (GBR/McLaren), Nico Hülkenberg (GER/Force India), Nico Rosberg (GER/Mercedes), Narain Karthikeyan (IND/HRT), Mark Webber (AUS/Red Bull), Romain Grosjean (FRA/Lotus), Charles Pic (FRA/Marussia)

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