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Radioreporter kündigen nach Zensurvorwürfen

Russland - Mehrere Journalisten eines russischen Radionachrichtendienstes haben aus Protest gegen angeblich politisch motivierte Einschränkungen ihrer Berichterstattung gekündigt.

Nach dem Amtsantritt eines neuen Chefredakteurs habe er nicht mehr über eine Demonstration von Regierungskritikern berichten dürfen, sagte Reporter Artem Khan am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters.

Drei weitere Korrespondenten des unabhängigen Radionetzwerks Russian News Service hätten ebenfalls ihren Hut genommen. Der neue Generaldirektor des Netzwerks, Alexander Schkolnik, wies die Vorwürfe zurück.

Der Chefredakteur vertrete eine neue Politik, die ein unabhängiges Arbeiten unmöglich mache, sagte Khan. „Bevor der neue Chef hier ankam, war dies eine unabhängige Nachrichtenagentur und Radiostation. Dies alles hat sich nun verändert.“ Schkolnik arbeitete zuvor für den als regierungsfreundlich geltenden Fernsehsender Kanal Eins, der vom Staat finanziert wird.

Kritiker werfen Russlands Präsident Wladimir Putin vor, die freie Berichterstattung immer stärker einzuschränken und kritische Berichte zu unterbinden. Besonders Russlands Rundfunk werde entweder direkt vom Präsidialamt oder über den Besitz durch Unternehmen wie Gazprom von der russischen Regierung kontrolliert.

Zuletzt waren auch österreichische Medien betroffen, denen der Kreml ein Interview mit Putin im Vorfeld seines Österreich-Besuchs verweigerte.

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