Die Arbeiten liegen im Zeitplan, derzeit sind die Tragwerksplatte für die Zufahrt auf Harder Seite und die Fahrtrasse in das Bachbett in Vorbereitung. Mit der Brücke wird eine schnelle Radverbindung vor allem für Berufs-, Schul- und andere Alltagsradfahrer abseits vielbefahrener und oft unfallträchtiger Straßen und weitgehend getrennt vom Bodensee-Radwanderweg möglich. Ein sehr erfreuliches Detail ist der Landeshauptstadt Bregenz gemeinsam mit dem Land Vorarlberg gelungen: Deutlich früher als vorgesehen, nämlich bereits zur Fertigstellung der Brücke im April 2011, wird auch der Radabschnitt Achsiedlungsstraße bis Viktoria-Platz gebaut.
Die Radverbindung zwischen Bregenz und Hard gehört zu den aufwändigeren Bauvorhaben der letzten Jahre. In einem intensiven und positiven Prozess ist es gelungen, die verschiedenen Aspekte erfolgreich zu berücksichtigen, berichtet der Harder Bürgermeister Harald Köhlmeier. Hochwasser- und Grundwasserschutz, Naturschutz, private Interessen und Verkehrsthemen mussten zu einem gemeinsamen Ganzen entwickelt werden. Eine der zentralen Voraussetzungen für den Erfolg: Die enge Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden, dem Land, den Behörden und vielen Partnern. Sonst wäre das nicht gelungen, ist sich Bgm. Köhlmeier sicher.
Inzwischen nimmt das Bauwerk Gestalt an: Erste Fundamente und Pfeiler sind fertiggestellt, die Tragwerksplatte auf Harder Seite wird Schritt für Schritt erstellt. Die Niedrigwasserphase der kommenden Wochen nutzen wir, um im Bachbett die erforderlichen Schritte möglichst schonend setzen zu können, erläutert Peter Moosbrugger, Projektleiter seitens des Landes Vorarlberg. Die Bauarbeiten verlaufen nach Plan, insgesamt werden in den Abschnitt 3,07 Mio. Euro investiert.
Gemeinsamer Weg mit Natur- und Umweltschutz
Schon im Planungs- und Bewilligungsverfahren für die Radverbindung war es zentrales Ziel, einen möglichst natur- und umweltschonenden Weg zu finden. Eine unabhängige ökologische Bauaufsicht behält die Umweltaspekte während des Baus speziell im Auge. Umfangreiche Begleit- und Ausgleichsmaßnahmen sorgen dafür, dass die Eingriffe in die Natur in Summe kompensiert werden. Markus Grabher, Ökologe in Bregenz: Unser Ziel ist, die Ausgleichsmaßnahmen zügig umzusetzen, damit die Verbesserungen bereits im kommenden Jahr sichtbar werden. Beispiel: Der Lichteintrag in das Natura2000-Gebiet wird künftig trotz beleuchteter Radtrasse deutlich geringer sein.
Neue Zulaufstrecke auf Bregenzer Seite bereits ab April 2011
Die Stadtvertretung von Bregenz hat im Oktober 2010 die Voraussetzungen geschaffen, dass die Zulaufstrecke zur Radbrücke bereits im Frühjahr 2011 zusätzliche Qualität erhält. In eine neue Radroute, die von der Achsiedlungsstraße entlang der Nordkante des bestehenden Kleinwaldes über den Viktoriaweg zum Trüschenweg führt, werden 660.000 Euro investiert. Die Radverbindung zwischen Bregenz und Hard wird damit nochmals attraktiver eine gradlinige, logische und sichere Route speziell für den Alltagsradverkehr. Und auch ein Lockangebot an möglichst viele Lenker und Mitfahrer der täglich 24.000 Kraftfahrzeuge auf der L 202 Rheinstraße, so der Bregenzer Bürgermeister DI Markus Linhart.
Gutes Klima für das Radfahren in Vorarlberg
Die Radfahrumfrage 2010 des Verkehrsclub Vorarlberg hat ein für Vorarlberg erfreuliches Ergebnis gebracht: Österreichweit erleben 55 Prozent der Radfahrer, dass sie von Autos ohne ausreichenden Seitenabstand überholt werden. In Vorarlberg sind dies immerhin nur 36 Prozent. 37 Prozent der Radfahrenden in Vorarlberg fühlen sich von den Autolenkern ernst genommen, während es in Gesamtösterreich 24 und in Wien 17 Prozent sind. Diese Zahlen bestätigen zusätzlich, dass die vielen Anstrengungen und Investitionen der Gemeinden, des Landes und vieler anderer in ein attraktives Umfeld für Radfahrer Wirkung zeigen, so Landesrat Karlheinz Rüdisser. Auch nach der Verkehrserhebung KONTIV 2008 liegt Vorarlberg mit 15 Prozent Wegeanteil per Rad bundesweit an der Spitze.
Bewusste Mobilität regional sehen
Die Radbrücke ist das zentrale Element einer neuen Radverbindung zwischen der Landeshauptstadt Bregenz und der Marktgemeinde Hard. Sie verkürzt ab Frühjahr 2011 für Radfahrer die Strecke zwischen Kreuzung Sportplatz Hard und der Achsiedlungsstraße auf Bregenzer Seite um über 1.400 Meter und schafft neue Mobilitätsmöglichkeiten für die ganze Region. Das Projekt ist eingebettet in das regionale Mobilitätsmanagement plan-b, mit dem die Gemeinden Bregenz, Hard, Kennelbach, Lauterach, Schwarzach und Wolfurt seit mehreren Jahren erfolgreich und konsequent ein attraktives Umfeld für bewusste Mobilität schaffen. Die Region baut mit dieser neuen Route den österreichischen Spitzenplatz beim Radanteil an den Wegen der Bevölkerung und die Position der Radhauptstadt Österreichs weiter aus.
Zahlen und Fakten
21 % |
ihrer Wege legen die Menschen in der plan-b Region per Fahrrad zurück |
1.400 Meter |
kürzer wird die Radverbindung zwischen Kreuzung Sportplatz Hard und der Achsiedlungsstraße auf Bregenzer Seite |
4.000 RadfahrerInnen |
sind bereits jetzt an Spitzentagen zwischen Hard und Bregenz unterwegs |
3,07 Mio. Euro |
betragen die Baukosten für die Brücke. Wesentliche Beiträge leisten das Land Vorarlberg und der Österreichische Klima- und Energiefonds |
52,50 Mio. Euro 1.093 Vollzeit-Äquivalente |
an direkten und indirekten Wertschöpfungseffekten wurden 2009 durch den Radverkehr in Vorarlberg erwirtschaftet. beträgt der Arbeitsplatzeffekt des Radverkehrs im Jahr 2009 für Vorarlberg. Quelle: Kurzstudie Wirtschaftsfaktor Radfahren Die volkswirtschaftlichen Auswirkungen des Radverkehrs in Österreich. Bundesministerium für Land- und Forst-wirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft. Wien, 2009. |
“Ein ganz großer Wurf” – Bregenzer Bürgermeister Linhart im VOL Live-Interview:
This video is not availabe anymoreFind more videos on https://www.vol.at/video
“Naturschutz war ein essentieller Aspekt” – Bürgermeister Köhlmeier im Gespräch mit VOL Live:
This video is not availabe anymoreFind more videos on https://www.vol.at/video
Du hast einen Hinweis für uns? Oder einen Insider-Tipp, was bei dir in der Gegend gerade passiert? Dann melde dich bei uns, damit wir darüber berichten können.
Wir gehen allen Hinweisen nach, die wir erhalten. Und damit wir schon einen Vorgeschmack und einen guten Überblick bekommen, freuen wir uns über Fotos, Videos oder Texte. Einfach das Formular unten ausfüllen und schon landet dein Tipp bei uns in der Redaktion.
Alternativ kannst du uns direkt über WhatsApp kontaktieren: Zum WhatsApp Chat
Herzlichen Dank für deine Zusendung.