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Racheakt in "Hells Angels"-Milieu in Wiener Wohnung vereitelt

Einige Festgenommene sind Mitglieder der "Hell's Angels".
Einige Festgenommene sind Mitglieder der "Hell's Angels". ©APA/Sujet
Was als vermeintliches "zur-Rede-Stellen" insziniert war, stellte sich als geplanter Racheakt heraus, der im letzten Moment von der WEGA vereitelt werden konnte. Der Auslöser: Eine Frau, die mit Überdosis im Spital lag.

Die Wiener Polizei hat am Wochenende den Racheakt eines 41-Jährigen vereitelt. Der Ex-Freund einer 26-Jährigen wollte mit sieben Bekannten den neuen Lebensgefährten der Frau “zur Rede stellen”. Einen Tag zuvor hatte dieser nämlich der 26-Jährigen eine Drogen-Überdosis überlassen, sie musste reanimiert werden

Vergangenen Freitag überließ der neue Lebensgefährte in seiner Wohnung in der Lerchenfelder Straße in Neubau seiner Freundin den Drogencocktail. Im Anschluss fuhr der 40-Jährige mit dem Auto und der Frau nach Hietzing, weil er sich dort Geld ausborgen wollte. Während der Fahrt erlitt die 26-Jährige einen Atemstillstand. Gegen 15.00 Uhr wurde die Rettung alarmiert. Als die Einsatzkräfte in der Wenzgasse eintrafen, lag die 26-Jährige reglos auf der Straße, der Anrufer und weitere Personen entfernten sich sofort vom Vorfallsort. Die Rettungskräfte reanimierten die Frau und brachten sie ins Spital.Im Krankenhaus informierte die 26-Jährige ihren Ex darüber, dass sie aufgrund der Überdosis fast gestorben wäre.

Ex-Freund trommelte Bekannte zusammen: WEGA schritt ein

Daraufhin wollte der 41-Jährige den neuen Freund “zur Rede stellen”. Er bestellte sieben Bekannte im Alter zwischen 27 und 53 Jahren zur Wohnung des neuen Freundes in der Lerchenfelder Straße. Da der 41-Jährige bereits unter Polizei-Beobachtung stand, war auch die WEGA an Ort und Stelle. Gegen 19.00 Uhr fuhr die Gruppe in Luxusautos – unter anderem Mercedes S-Klasse und Range Rover – zu, die Männer parkten am Gehsteig.

Bis zur Wohnung des 40-Jährigen kamen sie aber erst gar nicht, noch im Stiegenhaus wurden sie von der WEGA überwältigt.

Mitglieder der “Hells Angels”

Die acht Männer, von denen zwei Mitglieder der “Hells Angels” sein sollen, hatten Messer und Schlagringe bei sich. Sie wurden festgenommen. Dabei beschwerten sich die wegen massiver Gewaltdelikte amtsbekannten Männer, dass sie “in der Kälte im Regen auf dem nassen Boden” liegen mussten, so Polizeisprecher Paul Eidenberger.

Der 41-Jährige war in seiner Einvernahme teilweise geständig. Er bestritt jedoch, dass er dem neuen Freund der Ex Gewalt zufügen wollte, er habe ihn lediglich mit seinen Freunden “zur Rede stellen wollen”. Dieser Version schenkten die Ermittler jedoch wenig Glauben: Alle Männer wurden wegen zahlreicher Delikte – darunter auch versuchte schwere Körperverletzung – auf freiem Fuß angezeigt. Auch der 40-Jährige Freund wurde wegen unterlassener Hilfeleistung bei der Frau angezeigt.

(APA/Red.)

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