Dabei stimmt dies nur zum Teil: So wie die gehobene Hotellerie hatten auch die privaten Gästequartiere der anspruchsvollen Kategorien keinerlei Gästeschwund zu beklagen.
Die privaten Anbieter, die übrigens mit ca. 30.000 Gästebetten die Kapazität gewerblicher Anbieter 35.000 Betten nur geringfügig unterschreiten, sind seit 10 Jahren im Verband Privat in Vorarlberg organisiert. Isabella Bischofberger, seit Verbandsgründung an dessen Spitze, dazu: In keinem anderen Bundesland hat das Privatquartier auch nur annähernd solchen Stellenwert wie in Vorarlberg. Fast ein Drittel aller Urlauber-Nächtigungen entfallen auf Privatvermieter, und dieser Anteil wäre noch ausbaufähig, wenn die potenziellen Anbieter die Unterkünfte mit Investitionen aufwerten würden. So wie das jene privaten Häuser tun, die sich der Kategorisierung durch eine dafür eigens bestellte Kommission unterziehen und sich mit drei oder vier Edelweiß (entsprechen den Sternen der Hotellerie) schmücken dürfen. In diesen Häusern ists natürlich mit Bett und Frühstück bei weitem nicht abgetan. Diese gehobenen Privatunterkünfte verfügen über Wellness-Infrastrukturen ebenso wie über ein Full-Service-Seminarangebot, offerieren teilweise sogar Animation, Malkurse und ähnliches aber eben alles klein und fein in privater Atmosphäre, brach Bischofberger eine Lanze für ihre Aushängeschilder.
Dieses Prädikat trifft zu, sind doch von gesamt fast 4000 Privatzimmervermietern erst 300 kategorisiert 200 davon freilich in der höchstmöglichen Einstufung mit vier Edelweiß. Wäre da keine Sensibilisierungs-Offensive bei den mehr als 3000 anderen nötig? Bischofberger: Noch ist es zugegeben so, dass sich fast nur jene bewerten und einstufen lassen, die sowieso super sind. Wer Gefahr läuft, schlechter abzuschneiden als der Nachbar, nimmt das Risiko einer Kategorisierung erst gar nicht in Kauf.
Dass der Urlaub im Privatquartier nicht grundsätzlich aus der Mode gekommen, sondern eben eine Frage der Attraktivität des Privatquartiers ist, exerzierte erst im vergangenen Winter ein Vermieter aus Schröcken vor. Der bot erstmals Zimmer in einem neuen Haus an, die unsere Kriterien optimal erfüllen. Ohne auf einen einzigen Stammgast zählen zu können, brachte er es auf Anhieb auf 120 Nächtigungen pro Bett, und das in seiner ersten Saison, hat für die Verbandsobfrau das qualitätsvolle private Quartier auch in Zeiten wie diesen seine absolute Daseinsberechtigung. Erst recht, wenn wir unsere Stärken ausspielen, uns Zeit nehmen, mit dem Gast zu reden, ihn zu informieren, ihn auf ,Geheimtipps der Umgebung neugierig zu machen, wie man im Hotel niemals die Zeit dazu hätte, so Bischofberger abschließend.
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