Nach eineinhalb Monaten hat sich der Nachfolger des verstorbenen Messedirektors Roland Falger bereits gut eingearbeitet. Er macht sich auch schon Gedanken über die Zukunft der Dornbirner Messe. Das Rad neu erfinden will er nicht, sondern am Bewährten festhalten. Das heißt nicht, dass Stillstand angesagt ist. Stefani will die Messe weiterentwickeln. Nicht gerüttelt wird an der Frühjahrs- und Herbstmesse. Andere hauseigene Veranstaltungen gelte es hingegen zu überdenken. Dass der neue Mann an der Spitze bei der Bewerbung um die ausgeschriebene Stelle trotz großer Konkurrenz schließlich die Nase vorn hatte, sorgte für einige Überraschung, denn Stefani stammt aus einer ganz anderen Branche. Er aber wollte beruflich eine neue Herausforderung, außerdem plante er ohnedies die Rückkehr nach Vorarlberg aus Innsbruck, wo er mehrere Jahre lang in führender Position bei einem Unternehmen der Elektronikbranche gearbeitet hatte.
Begeisterung geweckt
Die Messe habe ich bis zu meiner Bewerbung nur als Besucher gekannt, so wie jeder andere, hatte der studierte Betriebswirt, Fachrichtung Marketing, vorher keinen besonderen Bezug zum Unternehmen. Das hat sich inzwischen geändert: Ich lerne jeden Tag Neues, das steigert meine Begeisterung für die Messe. Eines seiner Anliegen ist, die Qualität der Eigenveranstaltungen weiter zu verbessern. Auf die bewährten Sonderausstellungen als Publikumsmagneten eine großartige Idee meines Vorgängers – will er auf keinen Fall verzichten. Um die Zukunft der Messe bangt sich der Geschäftsführer nicht. Aus jeder Abteilung kommen ständig neue, sehr interessante Vorschläge für neue Messen, kann er sich vor dem Engagement seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nur verneigen.
Fachmessen hinterfragen
Stefani weiß, dass der Messevorstand von ihm ordentliche Bilanzen erwartet. Deshalb ist es für ihn kein Tabu, Fachmessen, die das Publikum zu wenig ansprechen, zu hinterfragen. Er kann sich vorstellen, schon bald etwas Neues auf die Beine zu stellen. Es geht dabei nicht allein ums Geld, sondern auch um das Image der Messe, will er vorher genau überlegen, was für den Messestandort Dornbirn gut ist. Dass die Hallen auf dem Gelände nicht nur für Messezwecke gebaut wurden, macht das Messegeschäft nicht einfacher, denn Konflikte wegen der Mehrfachnutzung sind vorprogrammiert. Um den nachbarschaftlichen Frieden zu pflegen, legt der neue Mann Wert auf ein gutes Verhältnis zwischen den Vereinen und der Messe als Hausherrin. Als zusätzliches Standbein des Unternehmens will Stefani die Vermarktung der Messehallen weiter intensivieren und mit Vermietungen an verschiedene Veranstalter zusätzliches Geld in die Kasse bringen.
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