Putschführer Mamady Doumbouya gewann Wahl in Guinea
Doumbouya setzte sich gegen acht Herausforderer durch. Die Wahlbeteiligung lag nach offiziellen Angaben bei knapp 81 Prozent. Vertreter der Opposition zogen den Wert jedoch in Zweifel, nachdem mehrere Medien von verhaltener Teilnahme in Wahllokalen der Oppositionshochburgen berichtet hatten. Der damalige Oberst und Kommandeur der Spezialeinheiten, mittlerweile General, hatte im September 2021 Präsident Alpha Condé gestürzt und Guinea seither als Übergangspräsident geführt. Er diente davor jahrelang beim französischen Militär auf zahlreichen Auslandseinsätzen. Den Umsturz begründete er mit dem Kampf gegen Machtmissbrauch und Korruption.
Wichtige Oppositionspolitiker ausgeschlossen
Ursprünglich hatten die Militärmachthaber erklärt, nicht selbst anzutreten. Dieses Versprechen wurde jedoch durch eine neue Verfassung aufgehoben, die im September in einem umstrittenen Referendum angenommen wurde. Die Opposition warf Doumbouya vor, sich die Macht sichern zu wollen.
Der wichtigste Oppositionspolitiker und die größten Oppositionsparteien waren von der Wahl ausgeschlossen. Kritiker beklagen zudem Einschränkungen der Pressefreiheit sowie hartes Vorgehen der Sicherheitskräfte.
Hoffnungen auf Wachstum
Im Wahlkampf warb Doumbouya mit Stabilität und wirtschaftlicher Entwicklung. Viele Guineer hoffen auf das Bergbau-Großprojekt Simandou, eines der weltweit bedeutendsten Eisenerzvorkommen, das im November den Betrieb aufgenommen hat. Guinea ist zudem eines der führenden Exportländer von Bauxit, aus dem Aluminium hergestellt wird. In Bezug auf Gesundheit, Bildung und allgemeiner Lebensqualität gehört der Küstenstaat mit rund 15 Millionen Einwohnern allerdings zu den ärmsten Staaten der Welt.
Außenpolitisch bewahrte Guinea anders als die anderen Militärmachthaber der Region unter Doumbouya enge Beziehungen zu westlichen Staaten, insbesondere zu Frankreich. Mit dem formalen Abschluss des Übergangs könnte das Land wieder in die westafrikanische Staatengemeinschaft ECOWAS aufgenommen werden, aus der es nach dem Putsch suspendiert worden war.
(APA/dpa)
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