Wegen des russischen Vorgehens in der Ukraine-Krise zieht Putin international immer mehr Kritik auf sich. Zuletzt hatte Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel Putin eine Annexionspolitik vorgeworfen, mit der er auf das Recht des Stärkeren setze.
“Zar” Putin will Russlands Prestige wieder aufbauen
Im März hatte zudem US-Präsident Barack Obama Russland als eine “Regionalmacht” bezeichnet. Russland ist das flächenmäßig größte Land der Erde und hat in der politischen Nachkriegsordnung eine zentrale Rolle gespielt. Putin hat einen Großteil seiner jahrelangen Präsidentschaft darauf ausgerichtet, das internationale Prestige Russlands nach dem Ende der Sowjetunion wieder aufzubauen.
“Waffen bringen weiter als bloße Höflichkeit”
Die Spannungen in der Ukraine-Krise animieren Russlands Präsidenten Wladimir Putin offenbar zum Scherzen: In Anlehnung an einen Spruch des Chicagoer Gangsters Al Capone hob der Kreml-Chef am Dienstag die Vorteile hervor, Waffen zur Schau zur stellen.
Beim Besuch einer Waffenausstellung hielt er vor einem gepanzerten Fahrzeug, das wegen seiner Zwischenstellung zwischen einem Transporter und einem Panzer als “höfliches” gepanzertes Gefährt bezeichnet wird. “Höfliche bewaffnete Fahrzeuge? Mit Höflichkeit und einer Waffe kann man weit mehr erreichen als nur mit Höflichkeit”, bemerkte Putin trocken, wie die Nachrichtenagentur Interfax berichtete.
Putin am Pranger
Von Al Capone ist der Spruch überliefert: “Man kommt weit mit einem Lächeln. Aber noch weiter kommt man mit einem Lächeln und einem Revolver.” Dass Putin das Wort “höflich” aufgriff, war offenbar auch eine Anspielung auf die Annexion der Krim im März, die von schwer bewaffneten russischen Soldaten ohne Hoheitszeichen vorbereitet worden war. Die Truppen hatten damals die Kasernen belagert und so ein Ausrücken der ukrainischen Streitkräfte verhindert. Wegen ihres stummen Auftretens waren sie ironisch als “höfliche Leute” bezeichnet worden.
Putin steht weiterhin international am Pranger. Kiew, EU, USA und NATO werfen Moskau insbesondere vor, die prorussischen Separatisten im Osten der Ukraine auch nach Aushandlung eines Waffenstillstandes weiter militärisch zu unterstützen.
(APA)
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