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Putin beschimpft Opposition als "Schakale"

Eineinhalb Wochen vor der Parlamentswahl in Russland hat Präsident Wladimir Putin am Mittwoch die Opposition als "Schakale" bezeichnet, die nur auf der Suche nach Geldmitteln aus dem Ausland seien.

Die Anhänger der kremlkritischen Parteien seien lediglich auf „Provokation“ aus, sagte Putin bei einer Kundgebung vor tausenden Anhängern im Moskauer Luschniki Stadion. Bei der Veranstaltung „Forum der Putin-Anhänger“ kündigte der russische Präsident für die kommenden Monate eine „vollständige Erneuerung“ an der Spitze des Landes an. In Russland finden am 2. Dezember die Parlamentswahlen und im kommenden März die Präsidentschaftswahlen statt.

Putin warnte außerdem vor einer angeblich geplanten „Revanche“ der Oligarchen. „Das sind jene Leute, die in den 1990er Jahren hohe Ämter innehatten und dem Staat und der Gesellschaft Schaden zufügten“, sagte der Spitzenkandidat der Regierungspartei Geeintes Russland. Jene Unternehmer, mit denen Putin vor allem im Exil lebende Kremlkritiker wie Boris Beresowski meinen dürfte, versuchten, über die Finanzierung von Oppositionsparteien wieder an die Macht zu kommen.

In seiner Rede vor etwa 5000 Anhängern in der Moskauer Sportarena ging Putin erneut nicht konkret auf seine Pläne für die Zukunft ein. Gemäß Verfassung muss er im Frühjahr 2008 nach zwei Amtszeiten als Präsident abtreten. Putin hat wiederholt erklärt, er wolle auch in Zukunft die Politik seines Landes mitgestalten. Dabei erwog er für sich auch das Amt des untergeordneten Regierungschefs.

Die überwiegend aus den Regionen angereisten Aktivisten hielten Plakate zur Unterstützung Putins in die Höhe, wie die Agentur Interfax meldete. Seit Wochen formiert sich russlandweit die Bewegung „Sa Putina“ (Für Putin), die den Kremlchef zum „nationalen Führer“ Russlands erklärt. Sie haben nach eigenen Angaben bereits 30 Millionen Unterschriften gesammelt, damit der amtierende Präsident ihnen an der Spitze des Staates erhalten bleibt. „Es ist schmerzhaft, sich ein Leben ohne Putin vorzustellen. Wir fürchten, dass es ohne ihn Chaos geben wird“, sagte ein Mitglied der kremltreuen Naschi-Jugend (Die Unsrigen) bei der Kundgebung in Moskau.

Die Präsidialverwaltung verweigerte zahlreichen ausländischen Journalisten den Zugang zu der Wahlkampfkundgebung.

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