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"Pushen uns gegenseitig"

Bisher schaffte es noch kein Team Austria-Torhüter Alexander Kofler zu bezwingen.
Bisher schaffte es noch kein Team Austria-Torhüter Alexander Kofler zu bezwingen. ©Stiplovsek
Vier Mal zu null gespielt – für Austria-Goalie Kofler ein Verdienst der Mannschaft.
Live-Ticker der Ersten Liga

Zum 65. Mal steht Alexander Kofler für die Lustenauer Austria zwischen den Pfosten, wenn es heute (18.30 Uhr) gegen Grödig geht. Dabei verteidigt der 25-Jährige auch seine „weiße Weste“. Denn Kofler ist seit 360 Minuten ohne Gegentreffer, ganze vier Spiele. Ein Kunststück, das ihm in der Erste Liga insgesamt schon 22 Mal gelungen ist, allerdings nicht in einer solchen Serie. Das Geheimnis? „Die ganze Mannschaft funktioniert. Das zeigt auch die Torschussstatistik. Wir lassen am wenigsten zu.“ Was für den Schlussmann die Sache in gewisser Weise leichter macht, keine Frage. Aber irgendwie auch schwieriger. „Die Konzentration muss hoch bleiben“, weiß der gebürtige Kärntner. Ganz wichtig ist für Kofler der Faktor Kommunikation mit seinen Vorderleuten. „Wir reden viel und pushen uns gegenseitig. Keiner kehrt den Chef heraus, sondern nimmt auch einmal einen Tadel zur Kenntnis.“

Es ist die Harmonie in der Mannschaft, die der Torhüter über alles lobt. „Das ist bei unserem guten Kader auch sehr, sehr wichtig.“ Und Kofler nennt dafür Patrick Salomon (24) oder Marco Miesenböck (23) als Beispiele. „Salomon saß zuletzt auf der Bank und hat dennoch nicht – wie andere – gesagt, er könne nicht 100 Prozent geben. Oder Miesenböck. Er musste lange auf seine Chance warten und hat in Horn sehr gut gespielt.“ In diesem Zusammenhang lobt der Keeper die Ausgewogenheit des Kaders und sagt: „Wir setzen taktisch auch das um, was der Trainer von uns verlangt.“

Boya ist kein Problem im Team

Die „Causa Boya“ lässt nicht nur Kofler kalt. „Das ist die Geschichte zwischen Pierre und dem Präsidenten. Uns Spieler tangiert das nicht. Wir können es auch nicht beeinflussen“, sagt Austrias Nummer eins. Deshalb sei die Sache im täglichen Trainingsbetrieb überhaupt kein Thema. „Zwischen Pierre und der Mannschaft passt es nach wie vor. Er trainiert, aber er lacht auch mit uns. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Wir konzentrieren uns lieber auf andere Dinge.“

Derzeit liegt der Fokus ganz auf demheutigen Gegner aus Grödig. Immerhin hat nicht nur der Trainer der Salzburger, Adi Hütter (41), sondern auch der Torhüter, Kevin Fend (22), Vorarlberger Wurzeln.

Gegner wie jeder andere

Für Kofler ist Grödig dennoch ein Gegner wie jeder andere. Trotz dem Ländle-Bezug und trotz der Serie, die es für ihn zu verteidigen gibt. „Darüber mache ich mir keine Gedanken“, bleibt er im Vorfeld der Partie relaxt. „Ich gebe nicht viel auf Statistiken, das ist für mich zweitrangig. Auch der Trainer weist uns darauf hin, ganz bewusst nur von Spiel zu Spiel zu schauen.“ Wichtig sei es, in der Defensive gut zu stehen, den Gegner nicht zur Entfaltung kommen zu lassen und vorne Kaltschnäuzigkeit zu zeigen.

Kofler selbst fühlt sich fit, auch weil das Tormanntraining in dieser Saison spezifischer ausgelegt ist. Zusammen mit Tormanntrainer Christian Mendes (39) hat er einen Plan erarbeitet. Und dank Neuzugang Lukas Hefel (17) ist man nun eine Dreiereinheit. „Das hilft uns sehr.“

 

Negativspirale durchbrechen

Altach in Linz wieder mit Hannes Aigner –­ Umstellungen im Mittelfeld. Typen sind gefragt, deshalb saß Hannes Aigner gestern im Altacher Bus Richtung Linz. Auch wenn der 31-jährige Stürmer noch nicht im Vollbesitz seiner Kräfte ist, als Führungspersönlichkeit ist er im Team mehr als gefragt. „Er tut uns als Typ gut“, bringt es Trainer Rainer Scharinger auf den Punkt. Solche Spieler vermisste er in den vergangenen Begegnungen. Spieler, die die Mannschaft mitreißen, Spieler, die sich gegen die Negativspirale stemmen. „Letztendlich müssen wir alle gemeinsam den Negativlauf beenden“, weiß Scharinger.

Natürlich wurde im Lager der Altacher die 1:4-Heim­pleite gegen St. Pölten mittels Video analysiert. Dabei sah der Trainer viel Gutes, vor allem in der Offensivbewegung. Das Problem: „Wir sind noch nicht gefestigt, eigentlich noch ein fragiles Gebilde.“ Dies zeige sich vor allem in jenen Situationen, wenn ein Spiel auf des Messers Schneide stehe. Und noch etwas fiel Scharinger auf: „Wir laufen zwar viel, aber ohne Effizienz gegen den Ball und auch nicht vorne in der Spitze.“ Das Ziel für heute im Spiel bei BW ist klar: Stabilisieren und konsolidieren. Am Ende sollen dann drei Punkte herausschauen.

 

FCL erwartet „heißen Abend“ in Wien

Es passierte gestern beim Training in Salzburg, als FCL-Goalie Andreas Lukse mit der Faust gegen die Nase von Enes Novinic fuhr. Der 27-jährige Kroate musste die Einheit abbrechen, ein Nasenbeinbruch wurde befürchtet. Nach der Ankunft in Wien wurde Novinic zur Abklärung ins Krankenhaus gebracht. Es sollte der einzige Aufreger auf der Fahrt bleiben. Heute aber dürfen sich die Blau-Weißen auf einen „heißen Abend“ auf der Hohen Warte einstellen. Denn bei der Vienna wird schon von einem „Schicksalsspiel“ gesprochen. „Das ist uns bewusst, aber die Wiener sind absolut auf Augenhöhe für uns“, bleibt Damir Canadi ruhig. Der Trainer hofft auf die Spielgenehmigung des Brasilianers Dudu (19). „Wenn sie da ist, spielt er“, legte sich der Coach schon einmal fest. Seine Hoffnung: „In Führung zu gehen, wäre für uns so etwas wie ein Meilenstein. Dann müssen wir halt einen Teil unserer Chancen verwerten.“ Genau das war zuletzt eine Schwachstelle des FCL.

(VN/Christian Adam)

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