“Ich tu’ halt gerne” hatte Puschnig im APA-Interview anlässlich seines Geburtstags seinen Antrieb kurz und bündig beschrieben. So unprätentiös begann auch der finale Teil seiner Personalie, die ihm das Konzerthaus gewidmet hatte: Das Ensemble Saxofour, das neben dem Jubilar aus Christian Maurer, Florian Bramböck und Klaus Dickbauer besteht und vor 25 Jahren gegründet wurde, startete die Party mit avantgardistisch bearbeiteter Folklore. Der “Hochzeitswalzer” wurde zum “Jubiläumswalzer” umgewidmet, auf den “Bergsteigermarsch” folgte ein schmunzelnd-melancholisches “Happy Birthday”.
Die Kärntner Wehmut sollte nicht lange anhalten. Spätestens als sich der “Korean Spirit” – so das Motto der Feier – via Publikumseingang lautstark ankündigte, stand nicht das Geburtstagskind, sondern dessen laut Eigendefinition “bestes Geschenk” im Mittelpunkt. Zuvor hatten Jamaaladeen Tacuma aus Philadelphia, der unter anderem mit Free-Jazz-Pionier Ornette Coleman zusammengearbeitet hatte, sowie der armenisch-kärntnerische Pianist Karen Asatrian, das Kränzchen im Großen Saal erweitert. Gemeinsam mit Puschnig bilden sie das europäisch-amerikanische Gegenstück zu SamulNori – Red Sun.
Was folgte war eine auch vom Publikum lautstark gefeierte musikalische Party mit koreanischen Volksliedern, Funk-Grooves und lyrischer bis ekstatischer Improvisation. Puschnig und seine Freunde taten das, was sie am besten können: Geschichten erzählen, etwa Fabeln von Hasen und Vögeln, vorzugsweise in koreanischer Sprache. Selbst das Auftragswerk “Things Untold”, ein getragener und rhythmisch fordernder Blues, blieb nicht unerzählt. Seine musikalischen Reisen wird der Gefeierte übrigens auch nach diesem Abend fortsetzen, wie er bereits angekündigt hat.
Wer die Party versäumt hat, kann den Saxofonisten auf gleich mehreren neuveröffentlichten Tonträgern feiern: Auf “Faces & Stories”, das mehrere Duos mit weiteren Begleitern enthält, sowie dem im vergangenen Jahr erschienenen Longplayer “Homegrown” (beide bei Universal erschienen).
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