AA

Punkrock-Legende Green Day eroberte die Wiener Krieau im Sturm

Green Day bei Krieau Rocks: Billie Joe Armstrong und Co. ließen es in Wien krachen
Green Day bei Krieau Rocks: Billie Joe Armstrong und Co. ließen es in Wien krachen ©APA
Am Mittwochabend fanden sich tausende Fans der US-Punk-Legende Green Day in der Krieau in Wien ein. Geboten wurde ein erwartet rockiges Konzert mit zahlreichen Highlights aus den Anfängen der Band in den Neunzigerjahren und tatkräftigem Support durch zwei Vorgruppen.
Beim Green Day-Konzert
Beim Green Day-Konzert II
The Baseballs
All Time Low

Kolportierte 25.000 Fans pilgerten am Mittwoch zur Trabrennbahn in der Wiener Krieau, wo sich das Punkrock-Trio Green Day die Ehre gab. Das Open Air-Festival “Krieau Rocks” mit den beiden Vorbands All Time Low und The Baseballs fand zwar ohne den vielfach angekündigten Regen, aber dafür bei Sturmböen und zunehmend kühleren Temperaturen statt – was der Begeisterung für die alteingesessenen Punk-Haudegen jedoch keinen Abbruch tat.

Freche Ansagen: Vorband All Time Low

Den Anfang machte gegen 17:00 die US-amerikanische Pop-Punk-Band All Time Low aus Baltimore, die das Publikum nicht nur musikalisch, sondern auch mit diversen launigen Ansagen unterhielt. So wurde etwa die Behauptung aufgestellt, dass Östereicher(innen) die besten Blowjobs der Welt gäben. Bei dieser Gelegenheit berichtete man auch gleich von Heirats- und Fortpflanzungsplänen, für die man noch die passende Partnerin suche, was die Zuseher mit begeistertem Gejohle honorierten.

Rock n’ Roll-Fun bei den Baseballs

Abgelöst wurde die erste Vorband wenig später von der Berliner Band The Baseballs, die mit ihren in Rock n’ Roll-Klänge übertragenen Cover-Songs das Publikum zum Tanzen brachte. Hits, die schon ein paar Jährchen auf dem Buckel haben, wie etwa “Hit the Road, Jack” (Ray Charles), Bitch” (Meredith Brooks), “Angels” (Robbie Williams) oder “She’s got the Look” von Roxette sorgten in diesen adaptierten Versionen ebenso für Begeisterung wie neuere Charts-Kost von Lady Gaga (“Born This Way”), Rihanna (“Umbrella”) und Katy Perry (“Hot ‘N Cold”).

Green Day begeisterten mit ganz “Dookie”

Gegen 20:30 Uhr war es dann soweit: Green Day enterten die Bühne, die diesmal leider auch beim Main Act ohne Videowalls auskommen musste. Billie Joe Armstrong, Mike Dirnt und Tré Cool hatten die Gunst des Publikums von der ersten Note an auf ihrer Seite und zeigten bei ihrem Auftritt im Rahmen der “99 Revolutions”-Tour, dass Green Day auch nach 24 Jahren Bandgeschichte noch nicht zum alten Eisen gehören und Spaß an der Musik bei den Mitbegründern des Punk-Revivals nach wie vor groß geschrieben wird.

Die Fans gingen bei Hits wie “Boulevard of Broken Dreams”, “Holiday”, “Stray Heart” und  “Oh Love” dann auch erwartungsgemäß voll mit. Als besonderes Zuckerl besonders für Anhänger der ersten Stunde wurde das Debüt-Album “Dookie” in voller Länge gespielt – begeistert sang das Publikum hier natürlich vor allem beim Mega-Hit “Basket Case” und dem nicht minder beliebten “When I come around” mit, aber auch etwa “Welcome to paradise” ertönte aus vielen Kehlen und brachte so manchen Besucher zum Pogo-Tanzen. “Let’s go crazy!” erging mehr als einmal als Aufforderung an die tausenden Fans, die sich darum nicht zweimal bitten ließen.

Sturm bei Konzert in der Wiener Krieau

Ein auf der Tour schon mehrfach gespielter Cover-Medley aus den drei Klassikern “Shout” von den Isley Brothers, “Satisfaction” von den Rolling Stones und “Hey Jude” von den Beatles überzeugte auch diesmal voll und ganz. Während der gut zweieinhalb Stunden langen Show ließen Armstrong und seine Mannen so gut wie keinen großen Hit aus – mit Ausnahme von “Time of your Life”, auf das die Fanschar auch bei der Zugabe vergeblich wartete.

Mit zunehmendem Fortschreiten des Konzerts wurde der kräftig auffrischende Wind jedoch zeitweise zum Problem, der die rockigen Klänge zwischen Bühne und Zuschauerraum etwas verwehte und bei der Lautstärke sowie sound-technisch so manche Einbuße mit sich brachte (Zitat aus dem Publikum: “Steigt’s da Kautz vom Schwaunz oba!”).

Dennoch: Nach weiteren Gassenhauern wie “Minority” und “I don’t care”, sowie einer Zugabe, bei der unter anderem “American Idiot” zum Besten gegeben wurde, entließen Green Day ihre Fans durchwegs zufrieden auf den Heimweg durch die stürmische Nacht.
(DHE)

  • VOL.AT
  • Musik
  • Punkrock-Legende Green Day eroberte die Wiener Krieau im Sturm