Brutale Killerspiele zerstörten den Grundkonsens einer humanen Gesellschaft und müssten deshalb genauso verboten werden wie Kinderpornografie, erklärte die Gesellschaft für wissenschaftliche Gesprächspsychotherapie (GwG) am Donnerstag in Köln. Das Verbot müsse für Computerspiele gelten, bei denen Jugendliche für das Töten und Foltern von Menschen belohnt werden.
Killerspiele sind wie Landminen für die Seele, warnte die Hochschuldozentin Elke Ostbomk-Fischer. Die Medienverwahrlosung junger Menschen habe in den vergangenen Jahren ein erschreckendes Ausmaß erreicht. Die politisch Verantwortlichen müssten umgehend handeln, bevor eine ganze Generation von Kindern und Jugendlichen vom Strudel der Gewalt mitgezogen wird. Manche dieser Spiele seien menschenverachtend und grundgesetzwidrig. Daher sollte ihre Herstellung und Verbreitung strafbar sein.
Die GwG als größer europäischer Fachverband für Psychotherapie und Beratung warnte, jüngere Kinder verlören zunehmend ihr natürliches Mitgefühl, wenn sie stunden- und tagelang in brutalste Action-Welten eintauchen. Besonders Buben seien davon betroffen. Sie verhielten sich dann zunehmend aggressiv und seien für soziale Regeln des menschlichen Miteinanders kaum noch zu gewinnen.
Laut GwG werden Killerspiele in einer Bundesratsdrucksache als Spielprogramme definiert, die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen Menschen oder menschenähnliche Wesen darstellen und dem Spieler die Beteiligung an dargestellten Gewalttätigkeiten solcher Art ermöglichen. Solche Spiele wurden dem Fachverband zufolge ursprünglich für das US-Militär entwickelt, um bei Soldaten die Tötungshemmung abzubauen und ihre Killer-Effizenz zu erhöhen. Vor diesem Hintergrund warne der US-Militärpsychologe David Grossmann eindringlich davor, dass diese Methode der Konditionierung auf Gewalt ganz genauso bei Kindern und Jugendlichen wirkt, wenn sie solche gewaltorientierten Programme intensiv spielen.
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