Psychoanalytikerin Margarete Mitscherlich 94-jährig gestorben

Die Grande Dame der Psychoanalyse war viele Jahre an dem Institut in Frankfurt am Main tätig. Sie galt als Vorkämpferin der Frauenbewegung.
Die “große alte Dame” der Psychoanalyse
Femeinsam mit ihrem 1982 gestorbenen Mann Alexander Mitscherlich analysierte sie in “Die Unfähigkeit zu trauern” (1967) die deutsche Nachkriegsgesellschaft, die nach Meinung der Autoren die NS-Vergangenheit nicht bewältigt hatte. Der Bestseller über kollektive Verdrängungsmechanismen gilt als ein Schlüsseltext der Studentenbewegung. Das Paar setzte sich für eine kollektive Aufarbeitung der Geschichte des Dritten Reiches ein. Das Buch wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt.
Als Tochter eines dänischen Arztes und einer deutschen Lehrerin kam Margarete Nielsen 1917 in Dänemark zur Welt. Ihr Abitur machte sie während der Nazi-Diktatur in Flensburg. Nach dem Medizin-Studium in München und Heidelberg arbeitete sie vorübergehend in der Schweiz, wo sie Alexander Mitscherlich kennenlernte. 1949 kam der gemeinsame Sohn Matthias auf die Welt.
Vorkämpferin der Frauenbewegung
Margarete Mitscherlich wandte sich später der Frauenbewegung zu. Sie verfasste 1985 ihr wohl wichtigstes eigenes Buch “Die friedfertige Frau”. Mit ihrem Leben sei sie rückblickend “ganz zufrieden”, sagte Mitscherlich zu ihrem 90. Geburtstag. Bis zuletzt hielt sie noch gelegentlich psychoanalytische Sitzungen ab.
(APA)
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