Die beiden 18-Jährigen gaben zu, ihr Opfer geschlagen und geohrfeigt zu haben. “Mehr als Rangeleien war aber sicher nicht”, versicherten sie.
Das Ganze hatte sich im Vorjahr in einer Acht-Mann-Zelle in der Jugendabteilung der Justizanstalt Wien-Josefstadt abgespielt, die im fraglichen Zeitraum mit vier bis fünf Jugendlichen belegt war. Der Jüngste von ihnen dürfte über Wochen hinweg unter zwei Zellengenossen gelitten haben, wie nun jener Mithäftling im Zeugenstand darlegte, der dabei offensichtlich “weggesehen” hatte: “Sie haben ihn die Zelle putzen lassen. Sie haben ihn zum Raufen aufgeordert, ihm Ohrfeigen gegeben.”
Als der inkriminierte Missbrauch zur Sprache kam, bemerkte der Zeuge: “Das habe ich nicht gesehen. Sie haben eine Decke vor das Bett gespannt und ihn dann rein geholt.” Ihn habe “nicht interessiert, was da passiert”, so der 19-Jährige: “Ich wollte nix sehen, nix hören.” Es habe “eh der ganze Stock gewusst, was da gemacht wird”.
Anfang Juni kam zusätzlich ein 15-Jähriger in die Zelle, worauf sich der 19-Jährige schützend vor diesen stellte, als sich die Gewalt gegen den nunmehr Jüngsten zu richten drohte. “Mir ist’s daher gut gegangen”, berichtete dieser nun dem Gericht. Der 17-Jährige habe ihm wenig später von den Vorfällen erzählt, die er im Haftraum über sich ergehen lassen musste.
Die Verhandlung wurde auf den 7. Mai vertagt. Der Schöffensenat wird sich dann die DVD mit der Einvernahme des laut Anklage missbrauchten Burschen ansehen.
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