Millionenteurer Schmuck nie gefunden: Prozess um Raubüberfall auf Kim Kardashian hat begonnen

Kardashians Anwälte haben eine persönliche Aussage ihrer Mandantin angekündigt. Angeklagt sind zehn Personen. Vorgeworfen wird ihnen Raub und Entführung. Zwei der Angeklagten haben ihre Beteiligung gestanden, die anderen haben sie abgestritten. Einer der Angeklagten, die eine Beteiligung eingeräumt haben, Yunice A., kündigte an, Verantwortung zu übernehmen. "Ich werde mich entschuldigen", sagte Yunice A. vor dem Prozessbeginn.
Der Angriff auf die Unternehmerin und Influencerin ereignete sich im Oktober 2016 in einer Wohnung, in der sich Kardashian damals im Rahmen der Paris Fashion Week aufhielt. Die Räuber sollen Kardashian in einem Bad eingesperrt haben, während sie Schmuck im Wert von mehreren Millionen US-Dollar stahlen. In Interviews schilderte die 44-Jährige, sie sei im Moment des Überfalls sicher gewesen, sie würde vergewaltigt und getötet werden.
Mit Kabelbindern und Klebeband gefesselt
In ihrem Bericht an die Ermittler beschrieb Kardashian, wie zwei Männer in ihr Schlafzimmer eingedrungen seien, eine Waffe auf sie gerichtet und nach ihrem Verlobungsring gefragt hätten. Sie sagte, sie sei mit Kabelbindern und Klebeband gefesselt worden, während die Eindringlinge nach den Juwelen gesucht hätten. Sie erzählte den Ermittlern, dass die Männer sie ins Badezimmer gebracht hätten, bevor sie weggelaufen seien und sie sich selbst befreien habe können.
A. sagte, er habe an der Rezeption Schmiere gestanden. Er sei unbewaffnet gewesen und habe Kardashian nicht persönlich bedroht. Die Ermittler fanden die DNA des Verdächtigen auf den Kabelbindern. Angesprochen auf die traumatische Erfahrung, die der Reality-TV-Star durch den Überfall über sich ergehen lassen musste, sagte A. der AP: "Es ist wahr, ich habe nicht darüber nachgedacht." Er selbst habe keine Gewalt angewendet und sich deshalb keine Vorwürfe gemacht - "und doch bin ich auch dafür verantwortlich", sagte der 71-jährige Angeklagte.
Großteil der Beute nicht wiedergefunden
Laut A. übergaben seine Komplizen ihm die Beute. Als er mit einem Fahrrad vom Tatort flüchtete, sei er an Polizisten vorbeigefahren, die noch nichts von dem Raub wussten. In der Eile habe sich die Tasche mit den Juwelen im Vorderreifen des Rads verfangen. A. fiel mitsamt dem Schmuck zu Boden. "Ich hob die Juwelen auf und fuhr weg", sagte er. Am nächsten Morgen fand ein Passant ein mit Diamanten verziertes Kreuz auf der Straße und übergab es der Polizei. Dies war der einzige Schmuck aus dem Raubüberfall, der bis jetzt wiedergefunden wurde. Die französische Justiz schätzt den Gesamtwert der gestohlenen Gegenstände auf sechs Millionen Dollar.
A. sagte, er habe zum Zeitpunkt des Raubes nur gewusst, dass es sich bei der Zielperson des Raubs um die Frau eines berühmten Rappers handle. Kardashian war zu diesem Zeitpunkt mit US-Rapper Kanye West verheiratet. Erst am nächsten Morgen habe er im Fernsehen erfahren, um wen es ging. Er wolle seine Rolle zwar detailliert darlegen, erklärte er, nicht aber seine Komplizen verraten. A. wurde im Januar 2017 verhaftet und verbrachte 21 Monate im Gefängnis, bevor er unter richterlicher Aufsicht entlassen wurde. Die DNA des zweiten Mannes, der seine Beteiligung ebenfalls eingeräumt hat, war wie die von A. am Tatort gefunden worden.
(dpa)
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