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Prozess um brutalen Raubüberfall auf Ehepaar in NÖ

Brutaler Überfall auf Ehepaar in NÖ: Der Prozess.
Brutaler Überfall auf Ehepaar in NÖ: Der Prozess. ©APA/Sujet
Am Landesgericht Wiener Neustadt wird am Freitag ein Prozess um einen brutalen Raubüberfall auf ein betagtes Ehepaar in dessen Wohnhaus in Oeynhausen in Traiskirchen im Jänner 2012 fortgesetzt. Drei Serben müssen sich wegen schweren Raubes verantworten, einer von ihnen auch wegen versuchten Mordes.
Brutaler Überfall auf Ehepaar
Ausgeraubt und attackiert

Das Trio, das drei Monate nach der Tat in Wien festgenommen worden war, legte zu Verhandlungsbeginn am 19. Februar vor den Geschworenen ein Tatsachengeständnis ab, Drahtzieher und Haupttäter soll aber ein flüchtiger Landsmann gewesen sein.

Die Einvernahmen – großteils mittels Dolmetsch – zogen sich in die Länge. Aus finanziellen Nöten habe man bei dem Coup mitgemacht, hieß es. Laut dem unbekannten “Rajo” war anzunehmen, dass der 76-jährige Niederösterreicher als Spielautomatenbetreiber ein Vermögen besitze und 800.000 Euro im Safe haben dürfte.

Räuber stiegen durch Kellerfenster ein

Das Haus wurde ausspioniert, und als am 24. Jänner 2012 die Lichter erloschen, drangen der Erstangeklagte und “Rajo” durch ein Kellerfenster ein, während der Zweit- und Drittangeklagte als Aufpasser fungieren und die Beute abtransportieren sollten.

Das Ehepaar hatte sich bereits zu Bett begeben. Der Hausbesitzer wurde jedoch munter und nahm eine Gaspistole an sich, mit der er auch noch drei Schüsse abgeben konnte, obwohl “Rajo” mit einer mitgebrachten Stahlrute sofort zuschlug und auf ihn einstach. Das Martyrium hatte erst ein Ende, als er sich tot stellte.

Ehepaar brutal überwältigt

Nach Angaben des Erstangeklagten sei “Rajo” zielstrebig ins Schlafzimmer gegangen und habe zugeschlagen: “Als ich so viel Blut gesehen habe, hab’ ich Angst gehabt, dass der alte Mann das nicht überlebt.”

Die – wenige Monate nach dem Überfall an einem Herzinfarkt verstorbene – Ehefrau (77) wurde mit einem Elektroschocker malträtiert, gefesselt und geknebelt. Von einem Raubüberfall sei vorher nie die Rede gewesen, meinte der Erstangeklagte.

Als sie realisierten, was sie angerichtet hatten, verließen die Täter fluchtartig und nur mit geringer Beute – knapp 1.700 Euro, eine Uhr und eine Armkette – das Einfamilienhaus.

(APA)

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