Der Pastor wurde bei dem Prozess in Wien wegen Drogendealens zu zwölf Monaten Haft verurteilt. Laut Richterspruch habe der Geistliche über zwei Monate hinweg rund 300 Gramm Kokain verkauft. Der Verurteilte protestierte heftig, sein Anwalt erbat sich drei Tage Bedenkzeit. Die Staatsanwaltschaft gab keine Erklärung ab. Das Urteil ist somit nicht rechtskräftig.
Verhaftung für den Angeklagten ein Schock
Der Angeklagte, den zahlreiche Unterstützer aus seiner Glaubensgemeinschaft in den Gerichtssaal begleiteten, betonte stets, unschuldig zu sein: “Ich bin Pastor. Meine Arbeit soll Leben retten, nicht zerstören.” Seine Verhaftung sei ein “großer Schock” gewesen, von dem er sich bis heute nicht erholt hätte. Sieben Monate saß er bereits in U-Haft, die auf die verhängte Freiheitsstrafe angerechnet werden.
Ausschlaggebend für Richter Wilhelm Mende waren schlussendlich ein “umfangreiches Beweisverfahren”, in dem der Angeklagte von mehreren Personen belastet worden war. Auch am heutigen Verhandlungstag sagte ein Zeuge aus, dass er den Beschuldigten bei einer Drogenübergabe “hundertprozentig” gesehen hat.
Pastor wurde massiv belastet
Der Aussage eines Mithäftlings, der im Zuge der Verhandlung am 6. Juni angegeben hatte, der Pastor sei von jenem Mann, den er beliefert hatte, reingelegt worden, schenkte der Richter keinen Glauben. Mende ließ am heutigen Mittwoch weitere Zellengenossen in den Zeugenstand treten, die allerdings allesamt meinten, sich an nichts erinnern zu können.
Letztlich verkündete Richter Mende das Urteil: zwölf Monate Gefängnis für den nigerianischen Pastor. Dieser sei von zu vielen Leuten belastet worden, diese Zeugen seien nicht unglaubwürdig erschienen. Der Verurteilte zeigte sich fassungslos. “Meine Verurteilung ist eine Ungerechtigkeit. Ich brauche keine drei Tage Bedenkzeit. Ich habe kein Verbrechen begangen,” so der Pastor.
(apa/red)
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