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Prozess gegen "Sasser"-Programmierer

Vor dem Landgericht in Verden hat am Dienstag der Prozess gegen den heute 19-jährigen Programmierer des verheerenden Internet-Wurms „Sasser“ begonnen. "Sasser" hatte Anfang Mai 2004 weltweit für Aufsehen gesorgt.

Sven J. aus dem Kreis Rotenburg/Wümme soll im Frühjahr 2004 weltweit Millionen Computer lahm gelegt und damit erhebliche Schäden verursacht haben.

Die Staatsanwaltschaft wirft ihm in dem nicht öffentlichen Verfahren Computersabotage, Datenveränderung und Störung öffentlicher Betriebe vor. Verhandelt wird nach Jugendstrafrecht. Ermittler schätzen den durch „Sasser“ verursachten Schaden auf mehrere Millionen Euro. Allerdings haben nur 143 Betroffene Strafanzeige erstattet und einen Schaden von insgesamt rund 130.000 Euro gemeldet.

Größere Unternehmen haben den Schüler offenbar aus Sorge um den eigenen Ruf nicht angezeigt. Das Gericht hat daher Sachverständige bestellt, die die Schadenshöhe schätzen sollen.

Sasser“ hatte Anfang Mai 2004 weltweit für Aufsehen gesorgt. Der Wurm hatte unzählige mit dem Internet verbundene Computer befallen und dazu geführt, dass sich Rechner mehrfach hintereinander automatisch aus- und wieder einschalteten. Nach einer Durchsuchung in seinem Elternhaus hatte der Schüler gestanden, der „Sasser“-Urheber zu sein. Die Fahnder, die dem Schüler durch einen Tipp auf die Spur gekommen waren, entdeckten auf einem von dem Buben selbst gebauten Computer auch den Quellcode des Wurms.

In dem Verfahren sind zunächst drei Verhandlungstage angesetzt und sechs Zeugen geladen. Sollte der 19-Jährige sein Geständnis wiederholen, könnte schon am Donnerstag ein Urteil fallen. Eine Freiheitsstrafe kommt im Jugendstrafrecht nur dann in Frage, wenn dem Angeklagten „schädliche Neigungen“ oder eine besondere Schwere der Schuld nachgewiesen werden.

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