Prozess gegen mutmaßlichen "Kannibalen"-Polizisten in New York

Unter Tränen sagte die Frau des Angeklagten als erste Zeugin vor dem Bundesgericht in Manhattan aus, ihr Mann habe den Wunsch gehabt, “menschliches Fleisch zu essen”. Sie habe auf dem Computer des 28-Jährigen furchtbare Fotos von Leichen und Leichenteilen gesehen, fügte die 27-Jährige hinzu. Offensichtlich habe ihr Mann “tausende E-Mails” mit anderen ausgetauscht, die ähnliche makabre Vorlieben hätten.
Eigene Ehefrau im Visier
Nach Aussage der Ehefrau, die nach ihren grausigen Entdeckungen mit ihrem Baby aus dem gemeinsamen Haus geflohen war und das FBI benachrichtigte, tauschte sich der Angeklagte im Internet auch über Frauen aus, die er persönlich kannte – sogar über sie selbst als potenzielles Opfer. “Plötzlich starrte ich auf Fotos von mir und von Freundinnen”, berichtete sie. Demnach dachte ihr Mann im Internet darüber nach, ihr die Kehle durchzuschneiden. Ihr Mann wurde im Oktober vergangenen Jahres festgenommen. Bis dahin war offenbar keine Frau zu Schaden gekommen.
38.000 Mitglieder mit ähnlichen Fantasien
Die Verteidigerin Julia Gatto erklärte, der Angeklagte sei trotz “sehr bizarrer” sexueller Fantasien ein guter Familienvater. Auf der Website, die ihr Mandant besucht habe, seien rund 38.000 Mitglieder registriert – sie alle seien Fantasten. Die Staatsanwaltschaft wies diese Darstellung zurück. Der Angeklagte habe “sehr reale” Frauen im Visier gehabt, sagte Staatsanwalt Randall Jackson. So habe er sich einmal darüber ausgetauscht, wie eine Frau in einen Ofen passen könnte. Nach Angaben der Ermittler waren auf seinem Computer Dateien mit Namen und Fotos von mindestens 100 Frauen entdeckt worden, viele davon ergänzt durch persönliche Details wie Adresse und Beschreibung.
Polizeicomputer für Suche genutzt
Der Polizist ist wegen Verschwörung zur Entführung von Frauen angeklagt. Zudem wird ihm vorgeworfen, für seine Suche nach potenziellen Opfern illegal Daten aus dem Polizeicomputer genutzt zu haben. Bei einer Verurteilung wegen geplanter Entführung droht ihm lebenslange Haft. (APA)
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