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Protest gegen Gentech-Konzern

20 Greenpeace-Aktivisten aus Tschechien und Österreich haben am Montag bei Branisovice unweit von Znaim (Südmähren) gegen Monsanto protestiert.

Der Gentech-Konzern habe ohne die vorgeschriebene Kennzeichnung gentechnisch veränderten Bt-Mais freigesetzt. Die Umweltschützer markierten ein betroffenes Feld und „sicherten“ die Blütenstände mit Kunststoffhüllen.

„Monsanto und andere Gentech-Konzerne müssen ihre unkontrollierbaren Experimente mit genmanipulierten Pflanzen sofort einstellen“, forderte Susanne Fromwald, Gentechnik-Expertin von Greenpeace. „Die Gefahr ist groß, dass die Felder anderer Bauern verunreinigt werden!“

„Monsanto versucht offenbar, die Länder Osteuropas zu missbrauchen“, kritisierte die Umweltaktivistin Barbara Faustenhammer aus Österreich in Branisovice. „Hier wird versucht, in Ländern, die noch nicht Mitglieder der Europäischen Union sind, Versuchspflanzen freizusetzen, die in der EU nicht zugelassen sind.“

Greenpeace fordert eine Ausweitung des EU-weiten Moratoriums für Neuzulassungen von gentechnisch veränderten Organismen auf die Beitrittskandidaten. Amerika und die EU-Kommission würden derzeit ihren Druck auf die einzelnen Staaten verstärken, damit sie noch im Herbst ihren Widerstand aufgeben. Erst vergangenen Freitag hätten die USA eine neue Klage bei der Welthandelsorganisation angedroht.

Mit der neuen EU-Freisetzungsrichtlinie drohe der Zulassungsstopp im Herbst aufgehoben zu werden. Das österreichische Parlament hat sich im Mai für die Fortsetzung des Moratoriums ausgesprochen. Die Regierung habe bisher aber keine Maßnahmen gesetzt, um Österreich als Gentech-freie Zone abzusichern, kritisieren die Umweltschützer. „Wenn das Moratorium fällt, könnten bereits nächstes Frühjahr über 20 Gentech-Pflanzen auf Österreichs Äckern wachsen“, warnte Fromwald.

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