Die Hamline University in St. Paul/Minnesota habe sie mit dem von einer muslimischen Studentin ihres Kurse übernommenen Vorwurf, sie sei islamophob, religiöser Diskriminierung und Diffamierung ausgesetzt und ihrem beruflichen und privaten Ansehen geschadet, heißt es in der Klage von Erika Lopez Prater, deren Vertrag als außerordentliche Professorin von der Hochschulleitung nicht verlängert wurde.
Die Hochschulleitung habe Lopez Praters Unterricht als "unbestreitbar islamophob" bezeichnet, heißt es in der Klage. "Kommentare wie diese, die nun in Nachrichten rund um den Globus veröffentlicht wurden, werden Dr. Lopez Prater durch ihre Karriere verfolgen und möglicherweise dazu führen, dass sie nicht in der Lage sein wird, eine unbefristete Anstellung bei einer Einrichtung der höheren Bildung zu bekommen", schrieben ihre Anwälte.
Bild aus dem 14. Jahrhundert
Der Fall hatte weltweit Schlagzeilen gemacht: Lopez Prater hatte im Oktober in einem Kurs über islamische Kunst ein Bild aus dem 14. Jahrhundert gezeigt, das den Propheten Mohammed darstellt. Darstellungen des Propheten verletzen den muslimischen Glauben, was Lopez Prater in ihrem Kursprogramm berücksichtigte, indem sie muslimischen Studierenden eine Alternative anbot. In der Unterrichtsstunde wies sie erneut ausdrücklich darauf hin, dass sie nun ein Bild zeigen werde, dass den Propheten darstelle.
In ihrer Klage wirft sie der Universitätsleitung vor, die Ansicht einer Studentin übernommen zu haben, dass niemand je Bilder des Propheten Mohammed sehen dürfe, statt anzuerkennen, dass sie die Darstellung zu einem begründeten akademischen Zweck gezeigt habe.
Vorwurf zurückgenommen
Die Universitätsleitung nahm am Dienstag den Vorwurf zurück, Lopez Prater habe "islamophob" gehandelt. "Wie alle Organisationen machen auch wir manchmal Fehler" schrieben Präsidentin Fayneese Miller und die Vorsitzende des Verwaltungsrats, Ellen Waters. "Im Interesse, unseren muslimischen Studenten zuzuhören und sie zu unterstützen wurden Formulierungen benutzt, die nicht unsere Haltung zur Wissenschaftsfreiheit reflektieren. Nach allem, was wir erfahren haben, haben wir entschieden, dass die Benutzung des Begriffs "islamophobisch" fehlerhaft war."
Der Rat für amerikanisch-islamische Beziehungen, eine Bürgerrechtsorganisation für Muslime in den USA, hatte am Freitag erklärt, wenn Professoren Darstellungen des Propheten Mohammed analysierten, sei das nicht dasselbe, als wenn "Islamophobe diese Bilder zeigen, um Anstoß zu erregen".
(AP)
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