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Prodi Favorit in Vorwahl von Opposition

In Italien wird erstmals eine Vorwahl über einen Spitzenkandidaten für Parlamentswahlen abgehalten. Mitglieder und Anhänger des Mitte-links-Bündnisses können sich dabei zwischen sieben Kandidaten entscheiden.

Der frühere EU-Kommissionspräsident Romano Prodi geht als Favorit ins Rennen.

Prodis Ziel ist es, einen Anteil von mehr als 50 Prozent der Stimmen zu bekommen. Sein wichtigster Rivale ist der Alt-Kommunist Fausto Bertinotti. An dem Wahlgang können alle Italiener teilnehmen, die sich zu den Zielen des Mitte-links-Bündnisses bekennen. Der Sieger qualifiziert sich als Gegenkandidat von Ministerpräsident Silvio Berlusconi bei der Parlamentswahl 2006.
Oppositionschef Romano Prodi hatte 1996 den Mitte-Links-Block „Ulivo“ gegründet und zwischen 1996 und 1998 bereits das Amt des Premierministers bekleidet. Mit den „primaries“ hofft der ehemalige EU-Kommissionspräsident auf eine Legitimierung durch die Wählerbasis, denn der Bologneser Professor hat keine eigene Partei hinter sich und ist im Wesentlichen auf die Gunst der Linksdemokraten, der stärksten Partei im Oppositionsbündnis, angewiesen. Laut Umfragen könnte er am Sonntag über 60 Prozent der Stimmen erhalten.

Auf Bertinotti dürften demnach zirka 18 Prozent der Stimmen entfallen dürften. Die weiteren Kandidaten sind der Chef der Grünen, Alfonso Pecoraro Scanio, der frühere Mailänder Star-Staatsanwalt und Chef der kleinen Partei „Italien der Werte“, Antonio Di Pietro, sowie der Christdemokrat Clemente Mastella, der früher auch schon einmal dem Lager Berlusconis angehört hatte. Sie alle dürften nicht über vier Prozent hinauskommen.

Gewählt wird am Sonntag von 8 bis 22 Uhr in 10.000 Wahllokalen. Am Montagvormittag wird der Name des Siegers bekannt gegeben, der bei den Parlamentswahlen Regierungschef Berlusconi herausfordern wird.

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