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pro mente Vorarlberg erweitert Angebot für Kinder und Jugendliche

Kinder- und Jugendpsychiater Wolfram Metzger
Kinder- und Jugendpsychiater Wolfram Metzger ©VOL.AT
Bregenz - Das Land Vorarlberg erweitert gemeinsam mit pro mente die ambulante sozialpsychiatrische Versorgung für Kinder und Jugendliche mit schwereren psychischen Beeinträchtigungen.

Damit soll ein “Spießrutenlauf zwischen verschiedenen Institutionen” für die Betroffenen verhindert und eine durchgängige Betreuung erreicht werden, sagte Kinder- und Jugendpsychiater Wolfram Metzger in Bregenz.

Konkret bietet pro mente Vorarlberg ab sofort in Dornbirn und ab voraussichtlich Anfang 2019 auch in Nenzing eine Anlaufstelle für psychisch beeinträchtigte Kinder und Jugendliche an. Das Angebot richtet sich einerseits an Kinder von sechs bis 13 Jahren, die von einem Facharzt oder einer der Erstanlaufstellen des Instituts für Sozialdienste (ifs) oder des Arbeitskreises für Vorsorge und Sozialmedizin (aks) wegen ihres hohen Risikos einer länger andauernden psychischen Störung an pro mente überwiesen werden. Sie erhalten bei der Organisation eine weitere Behandlung und Beratung.

Erreichbarkeit von Ansprechpartnern erhöht

Für Jugendliche ab 14 Jahren richtet pro mente eine niederschwellige Anlaufstelle ein. Im Vergleich zum früheren Angebot werden die Öffnungszeiten erweitert und die Erreichbarkeit von Ansprechpartnern erhöht. “Pro mente übernimmt für die Jugendlichen eine Lotsenfunktion, nimmt sie quasi an die Hand”, konkretisierte Metzger bei der Vorstellung des Angebots am Montag. Neben einer umfassenden Abklärung bleiben sie so lange in der Betreuung der pro mente-Mitarbeiter, bis eine Anschlussbehandlung gefunden und fixiert oder die Intervention erfolgreich beendet ist. In psychischen Krisen werde zudem eine rasche Unterstützungsmaßnahme eingeleitet. pro mente übernimmt darüber hinaus auch die Fachberatung der Systempartner hinsichtlich ihrer Arbeit mit psychisch kranken Kindern und Jugendlichen.

Land unterstützt Angebot mit 800.000 Euro

Für das neue Angebot nimmt das Land 800.000 Euro in die Hand, die Mittel des Sozialfonds werden dementsprechend von 1,7 auf 2,5 Millionen Euro erhöht. “Wir wollen eine bestmögliche Versorgung, die alle zur Verfügung stehenden Ressourcen optimal nutzt, um den Betroffenen die passende Hilfe zu bieten”, sagte Gesundheitslandesrat Christian Bernhard. Internationale Studien gehen davon aus, dass rund 20 Prozent aller Kinder und Jugendlichen psychische Auffälligkeiten zeigen. Fünf Prozent der Betroffenen bräuchten ein Therapie, ein Prozent eine stationäre Betreuung. In Vorarlberg leben rund 64.000 Kinder, entsprechend den Studien wären etwa 3.200 Kinder und Jugendliche therapie- und behandlungsbedürftig, 640 in einer stationären Einrichtung.

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