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Pröll: Kein Grund vom Fahrplan abzugehen

Die Entscheidung des deutschen Umweltministers Gabriel über den Stopp der umstrittenen Biosprit-Verordnung hat auch in Österreich eine Debatte über den angestrebten Beimischungsanteil von 10 Prozent bei Agrartreibstoffen entfacht.

Landwirtschafts- und Umweltminister Pröll sieht auch angesichts der deutschen Debatte über die Verwendbarkeit von Biosprit keinen Grund, vom Fahrplan abzuweichen. Ziel bleibe es, eine Quote von 10 Prozent Biosprit bis zum Jahr 2010 zu erreichen. Dies bedeutet laut Minister aber nicht einen 10-Prozent-Anteil Beimischung, sondern es sollen 10 Prozent des Gesamttreibstoffverbrauchs durch alternative Beimischungen ersetzt werden. Dazu könne auch ein höherer Anteil an Autos mit reinem Biodieselantrieb beitragen, erläuterte Pröll. Der ARBÖ hatte bereits 2004 angemerkt, dass rund 70 Prozent aller Traktoren mit reinem Biodiesel fahren könnten. Die Anhebung des Biosprit-Anteils müsse jedenfalls technisch so gemacht werden, dass es für die Autoflotte verträglich sei.

Die relativ junge Autoflotte in Österreich ist von der Diskussion in Deutschland über die Verträglichkeit des Biosprits laut dem Verkehrsclub Österreich (VCÖ) kaum betroffen. 26,7 Prozent der Pkw in Österreich seien nicht einmal 5 Jahre alt, während nur 1,9 Prozent aller zugelassen Autos ein Alter von über 25 Jahren hätten. In Österreich gebe es insgesamt 4,25 Mio. Pkw, wovon 1,96 Millionen mit Benzin fahren. Der Anteil des Biosprits an den Treibstoffen betrage derzeit in Österreich 4,3 Prozent und soll bis 1. Oktober 2008 auf 5,75 Prozent steigen.

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace fordert dennoch, dem deutschen Beispiel zu folgen. “Österreich gehört zu den wenigen Staaten, wo der zuständige Minister sich weigert einzusehen, dass Biotreibstoffe mehr Probleme verursachen als sie lösen”, kritisiert Greenpeace-Experte Westerhof.

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