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Privatsekretär des Papstes besuchte Angreiferin

Benedikt XVI: "Hoffnung bedeutet nicht Fatalismus"
Benedikt XVI: "Hoffnung bedeutet nicht Fatalismus" ©APA (Archiv/epa)
Der Privatsekretär von Papst Benedikt XVI., Georg Gänswein, hat die Italo-Schweizerin Susanna M. besucht, die den Papst vor der Christmette angegriffen hat. Benedikt XVI. habe damit sein Interesse am Befinden der Frau zeigen wollen, sagte Vatikansprecher Lombardi am Sonntag. Der Besuch erfolgte am Silvestertag in der Klinik östlich von Rom, in der die Frau nach dem Angriff eingeliefert wurde.

Lombardi bestätigte damit entsprechende italienische Medienberichte. Gänswein habe Susanna M. einen Rosenkranz geschenkt und ihr berichtet, dass ihr der Papst verziehen habe, berichtete die Mailänder Tageszeitung “Il Giornale” am Sonntag.

Susanna M. hatte Benedikt im Petersdom angegriffen und zu Boden gerissen. Sie wird wegen psychischer Probleme behandelt. Benedikt wurde bei dem Zwischenfall nicht verletzt, ein Kardinal, der ebenfalls stürzte, brach sich die Hüfte.

Ob der Vatikan ein Verfahren gegen die Italo-Schweizerin einleitet, steht noch nicht fest. Allerdings hatte der Präsident des Vatikan-Tribunals, Giuseppe Dalla Torre, in einem Interview mit der katholischen Zeitung “Avvenire” versichert, dass die junge Frau keinem vatikanischen Strafverfahren entgegensehe, wenn sie zum Zeitpunkt der Tat unzurechnungsfähig war. In diesem Fall sei eine Therapie angezeigt.

Beim Angelus-Gebet am Sonntag hat der Papst inzwischen die Christen aufgerufen, ihre Zuversicht nicht auf “unwahrscheinliche Voraussagen und Wirtschaftsprognosen”, sondern auf Gott aufzubauen. Deshalb dürfe ihre Hoffnung kein “mit Glauben bemäntelter Fatalismus” sein.

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