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Prinz Friso: Rettungs-Panne im Heli?

Ein solches "AutoPulse"-Gerät soll bei der Rettung des Prinzen versagt haben.
Ein solches "AutoPulse"-Gerät soll bei der Rettung des Prinzen versagt haben. ©zeitungsfoto.at
Der Zustand Prinz Frisos, der am 17. Februar von einer Lawine verschüttet wurde, ist zwar stabil. Allerdings ist ungewiss, ob er jemals wieder das Bewusstsein erlangen wird. Jetzt kommt ein neues dramatisches Detail zu seiner Rettung ans Tageslicht.
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Das ist das "AutoPulse"

Ganze 50 Minuten dauerte der Herzstillstand von Prinz Friso, nachdem dieser unter einer Lawine begraben wurde. Und genau in dieser kritischen Zeit habe es eine massive Panne im Rettungshelikopter gegeben haben. Laut Bericht von “bild.de” hat ein sogenanntes “AutoPulse”-Gerät, das den Ärzten bei der Wiederbelebung helfen sollte, im Notfall versagt. Denn der Akku war schlicht und ergreifend leer.

Das bewusste Gerät bestehe aus einer brustkorbgroßen Platte, auf der der Herzstillstandspatient mit einem Gurt festgezurrt werde. Dieser Gurt unterstütze in der Folge die Rettungskräfte, indem er durch Druck eine Herzmassage simuliere.

Prinz Friso: Stockte Wiederbelebung?

Dies wurde mittlerweile von der Bergrettung auch schon eingestanden. Bergretter Matthias Marxgut bestätigt: “Nachdem ein Herzstillstand festgestellt worden war, wurde Prinz Friso an das Herzdruckmassagegerät angeschlossen. Doch aufgrund der Kälte war der Akku nach einer gewissen Zeit leer.”

Dies sei bereits nach neun Minuten der Fall gewesen – für einen Akku, der normalerweise auf eine Arbeitszeit von 40-60 Minuten ausgelegt sei. In der kritischen Phase, in der der Ersatzakku angeschlossen wurde, musste Prinz Friso von Hand weitermassiert werden. Doch damit nicht genug. Der Ersatzakku sei laut “bild.de” nach 15 Minuten angeblich ebenso ohne Energie dagestanden. Dieses Detail wird aber von der Bergrettung vehement bestritten. Überhaupt verwahre man sich gegen Kritik.

Marxgut: Rettungsaktion „überdurchschnittlich professionell“

Matthias Marxgut beschreibt die Rettungsaktion von Prinz Friso gegenüber VOL.AT als „extrem schnell und überdurchschnittlich professionell“. Und zur Entladung der Akkus: „Dieses Gerät, das den Notarzt bei der Reanimation unterstützt, hat man nur in Vorarlberg. Es ist üblich, dass die Leistung des Akkus nach einer gewissen Zeit zurückgeht, daher wurde auch der Ersatzakku eingesetzt. Fakt ist, das es dadurch zu keiner Unterbrechung der Reanimation kam und diese solange wie nötig durchgeführt werden konnte.“

Gerät ist nicht im Besitz von Wucher

Weiters moniert “Bild”, die Herstellerfirma des Reanimationsgerätes, “AutoPulse”, habe bereits im September zu einem Wechsel der Akkus geraten. Dieter Heidegger von der Firma Wucher erklärt auf VOL.AT-Nachfrage: „Die Firma Wucher stellt nur den Hubschrauber, den Piloten und den Stützpunkt. Mit den Geräten haben wir nichts zu tun.“ Marxgut erklärt, dass die Geräte im Eigentum der Bergrettung sind und die Akkus jeden Monat gewartet werden. Beide bestätigen, kein Schreiben von der Herstellerfirma erhalten zu haben, in dem zu einem Akkutausch geraten wird.

Informationssperre

Prinz Friso bleibt offenbar vorerst auf der Intensivstation der Innsbrucker Universitätsklinik. Am Montag wurde seine Mutter, Königin Beatrix, zu einem Besuch erwartet. Unklar war, wann und ob der Prinz in eine Reha-Einrichtung überstellt wird. Die Klinik selbst verwies auf eine Informationssperre und die niederländische Regierung, die zuständig sei.

VOL.AT – Robert Blum/APA

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