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Prince of Persia Casual: 360 und DS

Cooler Held: Der Prinz diesmal im stimmigen Celshading-Look.
Cooler Held: Der Prinz diesmal im stimmigen Celshading-Look. ©Waibel
Prince of Persia ist eines der genialsten Action Jump and Runs, die je das Licht der Spielsysteme erblickten. Mit der Neuauflage in Cel-Shadelook kommen erstmals Casualgamer auf ihre Kosten.  

Casual (zu deutsch etwa normal, gewöhnlich) allüberall. Von den Gameprofis verpönt, von der breiten Masse jubelnd begrüßt, macht sich ein Trend in der Gameentwicklung breit: Die Vereinfachung und der Zugang zu Spielen. Während altgediente Hasen vorwiegend aus Spielen asiatischer Herkunft gewohnt waren, dass Spiele bockschwer und nicht selten sehr frustbeladen sind, setzen immer mehr insbesondere westliche Hersteller von Games auf Breitentauglichkeit. Ein Trend, der, wie ich meine, dem heute schon sehr verbreiteten Hobby E-Gaming zu noch mehr Anerkennung und Akzeptanz verhelfen wird.
Prince of Persia Spiele konnten immer mit einem hervorragenden Spielprinzip aufwarten, einer Top-Optik und einem interessanten Mix aus Action und Geschicklichkeitseinlagen, gekrönt mit einer einfachen, aber spannenden Geschichte. Leider verfügten die Titel wie im Hause Ubisoft üblich, spätestens im weiteren Spielverlauf über einen knackigen Schwierigkeitsgrad, weswegen die Titel der Serie immer auf ziemlich gute, aber nicht überaus beeindruckende Verkaufszahlen kamen.
Nun war es eine Zeitlang still um die Serie, doch nach dem Erfolg der “Sands of Time”-Trilogie war vielen Kennern klar, dass die Abenteuer des Thronfolgers weitergesponnen würden. So erscheint das neue Spiel ganz simpel als “Prince of Persia”. Mit gewagter Cel-Shading Grafik, neuer Story und einem vereinfachten Gameplay präsentiert uns Ubisoft das neueste orientalische Abenteuer rund um den agilen Prinzen.
Der neue Prinz, so beginnt die Geschichte, ist diesmal kein Opfer der Zeit, sondern ein umherreisender Schatzgräber, der sich in der Wüste verlaufen hat. Der Blaublüter wird in die Geschichte des Kriegs zwischen zwei Brüdern hineingezogen, die nebenbei noch Götter sind. Die holde Weiblichkeit darf bei dieser Geschichte natürlich auch nicht fehlen, und so kommt es, dass der Prinz binnen der ersten paar Spielminuten in den Armen der hübschen Elika landet. Der Prinz ist in einem Königreich gestrandet, in dem die Bevölkerung eine lange Zeit lang in Frieden unter den Göttern Ormazd – dem Gott des Lichts – und Ahriman – dem Gott der Finsternis – gelebt haben. Doch wegen des Streits zwischen Ormazd und Ahriman ist das Königreich der Dunkelheit verfallen. Nun liegt es am Prinzen und Elika, dem Königreich zu helfen und Ahriman wieder vollständig zu versiegeln.
Im Gegensatz zu den Sands of Time Spielen, die mit zwar mit einer nahezu perfekten Spielbarkeit aufwarten konnten, sich andererseits aber auch nicht gerade einsteigerfreundlich präsentierten, hat sich einiges geändert. Der Prinz rennt von allein eine Wand entlang und dreht sich nach Sprungpassagen automatisch immer in die richtige Richtung für den nächsten Sprung, wobei ihm die hübsche Elika in fast zirkusreif aussehenden Aktionen oft beisteht. Aufgepeppt wurden die bekannten Umgebungen durch so genannte Kraftplatten, hier kann man Elikas magische Fähigkeiten nutzen, um sich z.B. zu einem anderen Punkt zu katapultieren oder eine Wand steil nach oben entlang zu rennen. Pro Gebiet gibt es einen Endkampf, hier muss man sich mit einen der vier Untertanen von Ahriman messen.
Optisch ist der neue Prince of Persia-Titel eine Sensation: Nach dem erwachsenen und realistischen Auftreten des Prinzen in den Vorgängerteilen zeigt er sich dieses Mal im hübschesten Cel-Shading-Look aller Zeiten.
Ebenso wird “Prince of Persia” wieder von einer sehr guten Synchro und einem stimmigen Soundtrack untermauert. Die Story ist zwar klischeebeladen und schnell erzählt und doch noch überzeugend genug, um die Motivation aufrecht zu erhalten.

Fazit:
“Prince of Persia” goes Casual. Hier geht einiges an Spieltechnik flöten, weswegen Hardcoregamer empört die Nase rümpfen werden. Doch ging diese geniale Serie bisher an sehr vielen Spielern vorbei, die bei einer Konsolenpartie abends einfach nur entspannen wollten, und sich nicht mit frustigen Passagen herumärgern wollten. Bereits Anfänger können sich nun in der ersten Spielminuten über tolle Erfolgserlebnisse freuen und in die Welt des Prinzen von Persien eintauchen. Der neue Teil punktet mit den innovativen Ideen rund um Elika, der phänomenalen Präsentation, die eine genauso gute Atmosphäre wie in den Vorgängern entstehen lässt und in dem gewohnt flüssigen Gameplay, das den neuen Prinzen zu einem angenehmen und spaßigen Spielerlebnis macht. Mit gefällt der Schritt zu mehr Massentauglichkeit und mehr Zugänglichkeit, und ein wirtschaftlich sinnvoller ist er allemal. Denn es nützt in erster Linie weder dem Entwickler, noch der verschworenen Community, wenn ein Titel zwar ein geniales Stück Software geworden, ist, das aber wegen einschlägiger Wertungen der Gamemags in Richtung Hardcore-Game in den Regalen liegen bleibt wie Blei.

Prince of Persia: The Fallen King DS

Prince of Persia: The Fallen King wird von den Entwicklern als eigenständiger Titel bezeichnet und soll nicht nur eine einfache Umsetzung von Prince of Persia sein. Besonderheit daran: Das komplette Spiel wird mit dem Stylus gesteuert. Dies funktioniert hervorragend, je nach Positionierung auch an kontextsensitiven Stellen des Levels bewegt sich Prinz schnell oder langsam, klettert, rollt und kämpft gegen böse Buben. Diese Art des Zugangs ist sehr intuitiv und Casual, wie auch schon die Konsolenvariante von Prince of Persia. Gleichzeitig ist „The Fallen King” eines jener Spiele, die den Touchscreen als Steuerungseinheit am konsequentesten nutzen.
Das Game bietet eine sogenannte 2,5D-Optik, also eine 2D-Umgebung mit 3D-Elementen, wie es auch bei einigen anderen Titeln wie Tomb Raider Underworld zu finden ist. Der Sound ist eher unspektakulär, aber erfüllt seinen Zweck und passt mit seinen orientalischen Klängen auch sehr zum Spielgeschehen. Eine Sprachausgabe fehlt. Der Umfang von The Fallen King kann sich durchaus sehen lassen und wer das Spiel durchspielen möchte ist für ein paar Stunden beschäftigt.

Fazit:
Prince of Persia: The Fallen King richtet sich ganz klar an jüngere Spieler und Casualgamer, die einfach mal ein paar Stunden Spaß ohne viel Frust haben wollen. Mir gefällt der eigene Comicstyle im knuffigen Celshading Look, der angenehme Schwierigkeitsgrad und die konsequente Umsetzung des Stylus und dem Touchscreen. Hardcore Gamer werden aber auch bei dieser Umsetzung unterfordert sein und werden sich auf dem asiatischen Markt umsehen müssen, da gibt es genug bockschweren Stoff zum Zähneausbeißen.

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