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Priesterinnen exkommuniziert

Die sieben Frauen, die sich am 29. Juni auf einem Donauschiff zu Priesterinnen weihen ließen, wurden von der katholischen Kirche exkommuniziert.

Priesterinnen vom Vatikan exkommuniziert

Der Vatikan hat nun jene sieben katholischen Frauen, die Ende Juni bei einem kirchenrechtlich unerlaubten Ritus auf einem Donauschiff zu „Priesterinnen“ geweiht wurden, exkommuniziert. Das entsprechende Exkommunikationsdekret wurde am Montag veröffentlicht. Die Zeremonie war vom Vatikan als ein „schwerer Verstoß“ gegen die „göttliche Verfassung der Kirche“ bezeichnet worden.

Im Dekret, das vom Präsidenten der vatikanischen Glaubenskongegration Kardinal Joseph Ratzinger unterzeichnet ist, wirft man den sieben Frauen ein „gravierendes Delikt“ gegen die Einheit der Kirche vor. Der Vatikan hatte die „Priesterinnen“ aufgefordert, bis 22. Juli die Nichtigkeit der „Weihe“ anzuerkennen. Zwei Wochen seien seit dem Ultimatum vergangen, doch die Priesterinnen hätten kein „Zeichen der Reue“ gezeigt, heißt es. Daher seien die Frauen auf Grund des Kanons 1331 des kirchlichen Rechts exkommuniziert worden.

Bei der Erfüllung dieses notwendigen Schritts vertraue die Glaubenskongregation darauf, dass die Betroffenen „zur Einsicht gelangen und den Weg zurück finden zur Einheit im Glauben und zur Gemeinschaft mit der Kirche, die sie durch ihr Handeln verletzt haben“. Im Dokument erinnerte man außerdem, dass der „Bischof“ der „katholisch-apostolischen charismatischen Kirche Jesus König“ Romulo Braschi, der die Weihe zelebriert hatte, bereits exkommuniziert worden sei.

Die “Priesterinnen” bezeichneten die Exkommunikation als “weiteren Akt der Diskriminierung”. Für sie ändere sich indessen überhaupt nichts. Es wäre für sie eine „Sünde wider den Heiligen Geist“, würden sie dieser ihrer Berufung nicht nachkommen und die „Weihe“ in irgendeiner Form rückgängig machen, „das könnte ich außerdem gar nicht, denn ich bin gültig geweiht“, so die Sprecherin der Priesterinnen, Christine Mayr-Lumetzberger.

Dass sie trotz der Exkommunikation zu ihrem „Priesterberuf“ stehen, das sei für die sieben Frauen vor allem auch „eine Frage des Gewissens“, betonte Mayr-Lumetzberger, „wir werden aber an Kardinal Ratzinger die Frage stellen: Können Sie die Exkommunkation mit ihrem Gewissen vereinbaren?“. Und zwar werde man diese „Frage“ an Ratzinger verbinden mit der – kirchenrechtlich möglich – Berufung gegen die jetzige Exkommunikation. Diese Berufung werde umgehend von allen sieben Frauen eingebracht, kündigte Mayr-Lumetzberger an.

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