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Pretre sorgte für charmantes Neujahrskonzert

Dirigent brachte französisches Flair mit
Dirigent brachte französisches Flair mit ©APA (Hochmuth)
Wien-Paris und retour. Maßgeschneidert auf den diesjährigen Dirigenten Georges Pretre hat sich am Freitag das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker im Großen Saal des Musikvereins gestaltet. Die angekündigte "Liebeserklärung an die Welt" wurde aber doch zur deftig-schwungvollen Hommage an die französische Heimat des Dirigenten - mit Champagnerlaune in der Stadt der Liebe.

Passend dazu veredelte der italienische Modedesigner Valentino die Tanzeinlagen mit seinen Kostümen, das Publikum bedankte sich für den Sinnesrausch mit Standing Ovations.

Eröffnet wurde im Sinne des Gustav-Mahler-Jahres – aber ohne Mahler, sondern mit Johann Strauß Sohn. Die Ouvertüre zur Operette “Die Fledermaus” sollte laut Programmtext daran erinnern, “dass Johann Strauß in Mahlers entscheidenden Jugendjahren sein Zeitgenosse war”. Pretre zauberte ganz und gar nicht im Mahler’schen Sinne subtile Klangwolken, sondern legte mit Gedröhn und juveniler Wendigkeit los. Da schepperte es, als wären die Philharmoniker nicht ganz richtig ausgepegelt – Spaß beim Zuhören machte es allemal.

Die “Sträuße” sollten den Weg bis zur Pause des Neujahrskonzerts beherrschen. Pretre schwärmte mit Josef vom “Frauenherz” und ließ mit dessen Bruder Johann die Vögel “Im Krapfenwaldl” Liebliches bis Komisches trällern. Strauß Sohn beschloss auch nach der Polka “Stürmisch in Lieb und Tanz” und dem Walzer “Wein Weib und Gesang” mit seinem musikalischen Scherz “Perpetuum mobile” den ersten Teil.

Nach der Pause konnte man sich mit der “Champagner-Polka” von Johann Strauß Sohn auch optisch im neuen Jahr berauschen: Eleonora Abbagnato und Nicolas Le Riche – beide von der Opera Garnier in Paris – tanzten in roten Kostümen von Valentino in den Räumen der Antikensammlung des Kunsthistorischen Museums zu “Ein Herz, ein Sinn”.

Den Zugaben-Teil beinhaltete die Polka “Auf der Jagd” von Johann Strauß Junior sowie den jährlich erwarteten Höhepunkt, den Walzer “An der schönen blauen Donau”. Beim “Radetzkymarsch” von Strauß Vater hatte der Maestro sein mitklatschendes Publikum mit teilweise nur zwei Fingern im Griff.

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