Auch im September wurde die Gesamtinflation von der Entwicklung der Treibstoff- und Heizölpreise dominiert. Ohne deren Preisreduktionen im Jahresabstand wäre die September-Inflationsrate mit 1,3 Prozent deutlich höher ausgefallen. Hauptpreistreiber waren Ausgaben für Wohnen sowie Versicherungen.
Gegenüber dem Vormonat (August 2009) stieg das durchschnittliche Preisniveau um 0,1 Prozent.
Die harmonisierte Inflationsrate (HVPI 2005) für den Monat September 2009 betrug 0,0 Prozent (August 0,2 Prozent revidiert, Juli 0,4 Prozent, Juni 0,3 Prozent). Der Preisindex für Pensionistenhaushalte (PIPH 2005) war im September um 0,6 Prozent höher als im Jahr davor, im August hatte das Plus 0,7 Prozent und im Juli 0,1 Prozent betragen. Die Differenz zum VPI, der alle österreichischen Haushalte repräsentiert, betrug im September 0,5 Prozentpunkte.
Versicherungen wurden im September teurer
Gegenüber dem Vorjahr deutlich teurer kamen im September Versicherungsdienstleistungen, die sich in Summe um 3,3 Prozent verteuerten. Überdurchschnittlich stark stiegen mit 1,6 Prozent auch die Preise für “Wohnung, Wasser und Energie”. Am stärksten preisdämpfend wirkten sich dagegen die Ausgaben für “Verkehr” aus. Hier gaben die Preise durchschnittlich um 4,6 Prozent nach. Inflationsdämpfend wirkten sich auch die Nahrungsmittelpreise aus.
Die Preise für Haushaltsversicherungen legten beispielsweise um 5 Prozent zu, private Krankenversicherungen sowie Kraftfahrzeugversicherungen wurden um jeweils 3 Prozent teurer. Auch die Preise für Körperpflege zogen überdurchschnittlich stark um 2,9 Prozent an. Massagen etwa verteuerten sich um 9 Prozent, Lippenstifte um 5 Prozent.
Die Ausgaben für “Verkehr” sanken im September im Jahresvergleich durchschnittlich um 4,6 Prozent. Treibstoffpreise lagen etwa um 18 Prozent unter jenen des Vorjahres (Diesel: -22 Prozent, Superbenzin und Normalbenzin jeweils -14 Prozent). Flugtickets waren um 9 Prozent billiger. Wartung und Reparaturen von Pkw wurden hingegen insgesamt um 4 Prozent teurer.
Zu deutlichen Preisrückgängen um 15,6 Prozent führten in der Ausgabengruppe “Erziehung und Unterricht” die stark gesunkenen Ausgaben für Studiengebühren (-68,6 Prozent) und die österreichweite Realisierung des sogenannten Gratiskindergartens durch eine Vereinbarung zwischen Bund und Ländern (-36,8 Prozent). Beides hatte aber auf die Gesamtinflation nur einen geringen Einfluss (unter 0,1 Prozentpunkte).
Überdurchschnittlich stark stiegen mit 1,6 Prozent die Preise in der Ausgabengruppe “Wohnung, Wasser und Energie”, hauptsächlich hervorgerufen durch Preisanstiege bei der Instandhaltung von Wohnungen (+4,2 Prozent). Wohnungsmieten stiegen um 5,4 Prozent. Haushaltsenergie verbilligte sich insgesamt um 3,0 Prozent, wobei die starken Rückgänge beim Heizöl (-31 Prozent) durch Verteuerungen für Strom (+5 Prozent) und Gas (+9 Prozent) teilweise kompensiert wurden.
Zu Verteuerungen kam es auch bei “Hausrat und laufende Instandhaltung des Hauses”. Hier zogen die Preise um 2,1 Prozent an. Sitzgarnituren verteuerten sich beispielsweise um 6 Prozent, Schlafzimmermöbel um 5 Prozent, Kinderzimmer um 7 Prozent. Die Preise für Waren und Dienstleistungen im Haushalt stiegen um durchschnittlich 2,1 Prozent, Geschirrspülmittel etwa um 6 Prozent.
Als leichter Preisdämpfer erwiesen sich “Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke”. Hier fielen die Preise um 0,7 Prozent. Verbilligungen bei Obst (-8 Prozent) und Molkereiprodukten und Eiern (-4 Prozent) wurden durch Preisanstiege bei Zucker, Marmelade, Honig und Süßwaren (+3 Prozent) sowie bei Brot und Getreideerzeugnissen (+1 Prozent) teilweise kompensiert.
Tabelle: Indizes der COICOP-Gruppen 1) bzw. deren Veränderung
COICOP-Gruppen Index Veränderung Sep. Aug. Sep. Sep. Aug. 2009 2) 2009 3) 2009/ 2009/ 2009/ Aug. Sep. Aug. 2009 2008 2008 Basisjahr 2005 (+/- Prozent) 01 Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke 111,5 111,7 -0,2 -0,7 -0,6 02 Alkoholische Getränke und Tabak 109,1 109,0 0,1 0,9 0,7 03 Bekleidung und Schuhe 107,5 97,2 10,6 1,2 4,9 04 Wohnung, Wasser, Energie 114,5 114,5 0,0 1,6 1,9 05 Hausrat und laufende Instandhaltung des Hauses 107,2 107,3 -0,1 2,1 2,9 06 Gesundheitspflege 106,9 107,0 4) -0,1 2,0 2,0 07 Verkehr 105,1 105,3 -0,2 -4,6 -5,4 08 Nachrichtenübermittlung 86,0 86,0 0,0 -0,3 -0,3 09 Freizeit und Kultur 100,0 101,5 -1,5 -0,2 -0,5 10 Erziehung und Unterricht 92,5 98,4 4) -6,0 -15,6 -11,6 11 Restaurants und Hotels 110,9 113,4 -2,2 1,8 2,3 12 Verschiedene Waren und Dienstleistungen 110,9 110,9 0,0 3,3 3,4 VPI-Gesamtindex 2005 107,8 107,7 0,1 0,1 0,3 Index ohne Saisonwaren 107,9 107,9 4) 0,0 0,2 0,5 Index der Saisonwaren 100,5 99,5 1,0 -4,9 -7,4 Index für den privaten Pkw-Verkehr 2005 5) 105,5 105,9 -0,4 -4,8 -5,0 Preisindex für Pensionistenhaushalte 2005 6) 109,3 109,1 0,2 0,6 0,7 Harmonisierter Index 2005 7) 107,90 107,69 4) 0,2 0,0 0,2 Harmonisierter Index zu konstanten Steuersätzen 2005 8) 107,65 107,43 4) 0,2 0,0 0,2 Q: Statistik Austria - Monatliche Preiserhebungen. 1) Classification Of Individual Consumption by Purpose - Klassifikation nach dem Konsumzweck, seit 1999 international für volkswirtschaftliche und sozialstatistische Gebiete verwendet. 2) Vorläufige Zahlen. 3) Endgültige Zahlen. 4) Korrigierte Zahlen. 5) Der Index für den privaten PKW-Verkehr wird von der STATISTIK AUSTRIA im Auftrag des ARBÖ, der Arbeiterkammer Wien, der Gewerkschaft für den Öffentlichen Dienst, dem ÖAMTC und der Wirtschaftskammer Österreich berechnet. 6) Berechnet im Auftrag des Österreichischen Seniorenrates mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz (BMASK). 7) HVPI (früher: HICP), basierend auf EU-Verordnungen nach dem Konzept der monetären Endverbrauchsausgaben der Privaten Haushalte (HFMCE). Die Umbasierung des HVPI auf 2005 = 100 erfolgte durch Eurostat. Es wurden die auf eine Dezimalstelle veröffentlichten Werte durch den veröffentlichten Jahresdurchschnitt (volle Genauigkeit der 12 gerundeten 2005-Werte) dividiert. Diese Ergebnisse werden auf zwei Dezimalstellen genau veröffentlicht und stellen die Ausgangsbasis für die weitere Verkettung dar (insbesondere im Monat Dezember 2005). 8) Die Berechnung des HVPI-KS erfolgt im Auftrag von Eurostat.
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