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Preise für Wohnimmobilien in Österreich steigen weiter

Die Leistbarkeit von Wohnraum in Relation zum Einkommen ist gesunken.
Die Leistbarkeit von Wohnraum in Relation zum Einkommen ist gesunken. ©pixabay.com (Sujet)
Die Wohnpreise in Österreich klettern immer höher, auch heuer wird sich der Auftrieb fortsetzen.

Von einer problematischen Überhitzung könne man aber nicht sprechen, so Peter Brezinschek, Chefanalyst der Raiffeisen Bank International (RBI). In Summe sei das Risiko für eine Immobilien-Blase “leicht erhöht”.

Risiko für Immo-Blase in Österreich leicht erhöht

Deutlich abgenommen hat seit der Finanzkrise die Leistbarkeit von Wohnraum. Während viele europäische Länder in den letzten zehn Jahren eine Korrekturphase durchlaufen haben, sind die Immopreise in Österreich deutlich gestiegen. Das liege aber auch daran, dass die Preise – wie in Deutschland – etliche Jahre davor quasi stagnierten, so Brezinschek bei einem Pressegespräch am Montag. Im historischen Vergleich zu Immo-Hochphasen in anderen Ländern, wie Spanien oder Schweden, sei die Entwicklung in Österreich nicht beunruhigend.

Die Leistbarkeit in Relation zu den Einkommen sei in den letzten zehn Jahren zwar deutlich gesunken, liege aber im internationalen Durchschnitt. Seit 2013 gebe es eine “fundamentale Überbewertung”, sagte Michael Heller, Immobilien-Analyst bei der RBI. Im internationalen Vergleich sei sie moderat und habe kein Krisenterrain erreicht. Hierzulande würden für eine 70 Quadratmeter große Neubauwohnung 6,3 Brutto-Jahresgehälter veranschlagt. Heuer dürften die Preise für Immobilien in Österreich um 3,5 bis 5,5 Prozent zulegen, wobei das “eher konservativ” geschätzt ist, meinte Heller. Für 2019 gehen die Analysten von einem Plus zwischen 2,3 und 4,3 Prozent aus. Starke Preisentwicklungen beobachte man nicht nur in den Städten, sondern auch in den Regionen, so Heller.

Leistbarkeit bei Wohnraum seit 2008/2009 deutlich gesunken

Die Renditen im Immobilienbereich seien zuletzt gesunken, das Niveau sei aber nach wie vor attraktiv. Ein langfristiger Treiber für den heimischen Immo-Markt ist die demografische Entwicklung, so Heller. Nur wenige europäische Länder würden stärker wachsen als Österreich: Bis 2021 soll die Einwohnerzahl auf neun Millionen steigen. Den größten Zuwachs bei den Privathaushalten werde es in Wien geben.

Die RBI-Experten gehen davon aus, dass sich die Angebotslücke im Wohnbau schließen wird, die Baugenehmigungen stünden auf Rekordniveau. Auch wenn die konjunkturelle Dynamik im kommenden Jahr an Schwung verliert, werde fleißig weiter gebaut, so Brezinschek.

Auch die Wohnkredite haben zuletzt deutlich zugelegt, die rege Kreditvergabe dürfte aber nicht langfristig sein. Möglicherweise wollen sich viele noch mit günstigen Krediten eindecken, so Heller. Für die Banken sei das Risiko gering. Abzuwarten sei, was Basel IV bringen wird, so Brezinschek.

(APA/Red)

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