Präsident Madagaskars verließ nach Protesten Land
Demnach gab es eine entsprechende Vereinbarung mit Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron. Rajoelina hat 2014 die französische Staatsbürgerschaft erhalten.
Die Rede war mehrfach verschoben worden, nachdem laut Angaben der Präsidentschaft die Staatsmedien von bewaffneten Kräften eingenommen wurden. Zudem kam es zu technischen Problemen bei der Übertragung der Rede. Zu einem möglichen Rücktritt äußerte Rajoelina sich nicht. Stattdessen appellierte er an die Bevölkerung seines Landes, die bestehende Ordnung zu achten. "Wenn wir das nicht tun, wird sich die Armut weiter verschlimmern", sagte der madagassische Präsident. Später erklärte er sich "offen für einen Dialog, um einen Ausweg aus dieser Situation zu finden".
In der Hauptstadt Antananarivo gingen erneut Demonstranten auf die Straße. Die Opposition kündigte ein Amtsenthebungsverfahren an. "Unsere Verfassung gibt uns das Recht, den Präsidenten anzuklagen, wir klagen ihn an", sagte Oppositionsführer Siteny Randrianasoloniaiko der Nachrichtenagentur Reuters. Das madagassische Präsidialamt reagierte zunächst nicht auf eine Anfrage.
Soldaten übergelaufen - Präsidentenbüro sprach von Putschversuch
In dem Inselstaat im Indischen Ozean demonstrieren seit Ende September Zehntausende junge Menschen, die Rajoelinas Rücktritt fordern. Auslöser der Aufstände waren Strom- und Wasserausfälle, Missstände im Bildungssystem sowie hohe Arbeitslosigkeit und weit verbreitete Armut. Nach friedlichen Protesten kam es auch zu Gewalt. Mindestens 22 Menschen wurden getötet.
Das Präsidentenbüro hatte am Sonntag einen Putschversuch gegen Rajoelina angeprangert. Seine Vertreter hatten noch am Sonntagabend Gerüchte über seine Ausreise dementiert und behauptet, dass Rajoelina sich im Bunker des Präsidentenpalasts aufhalte.
Kurz zuvor hatte eine aufständische Einheit der Armee erklärt, sie habe die Kontrolle über die Land-, Luft- und Seestreitkräfte des Inselstaats vor der südöstlichen Küste Afrikas übernommen. Zahlreiche Soldaten schlossen sich den Protesten an. Allerdings gibt es in Madagaskar auch eine Gendarmerie, die separat von Polizei und Militär handelt.
(APA/dpa/Reuters)
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