Per Handy, Tablet oder Laptop können die Kunden aus 1.000 Migros-Produkten auswählen, diese mit Kreditkarte oder Postcard zahlen und 30 Minuten später am Zürcher Hauptbahnhof abholen. Zehn neu angestellte “SpeedyShop”-Mitarbeiter füllen die ausgewählten Produkte in dieser Zeit in einen Papiersack und deponieren diesen im “My Post24”-Automaten. Das Schließfach öffnet sich, sobald der Kunde den Code, den er nach seiner Bestellung aufs Handy gesendet erhielt, an den Scanner des Automaten hält. Offen ist der “SpeedyShop” von 6 bis 24 Uhr.
Abholung: Kunde hat zwei Stunden Zeit
Endlos Zeit lassen kann sich der Kunde mit dem Abholen aber nicht: Wegen der Frischprodukte dürfen die Papiersäcke nur maximal zwei Stunden in den ungekühlten Post-Schließfächern bleiben. Tiefkühlprodukte gibt es im “SpeedyShop” gar keine. Werden die Einkäufe nicht innerhalb der angegebenen Zeit abgeholt, wird der Sack wieder entfernt. Frischprodukte wie Milch und Fleisch werden weggeworfen – so will es das Schweizer Lebensmittelgesetz. Sein Geld erhält der Kunde in solchen Fällen aber nicht zurück.
Neun Monate lange Testphase in Zürich
Der “SpeedyShop” wird nun in dieser Form neun Monate in Zürich getestet. Danach sollen – neben der Migros – auch andere Geschäfte ihre Produkte auf der neuen Plattform anbieten können. Langfristig ist zudem eine Ausdehnung auf weitere Bahnhöfe geplant.
Vorgänger floppten
Der “SpeedyShop” ist nicht das erste Projekt, mit dem die SBB eilige Kunden abholen will. Frühere Angebote wie etwa die “GoodBox” und das Abholen von Migros-Einkäufen am Gepäck-Schalter waren allerdings Flops. Beide wurden wieder eingestellt. Bei der SBB ist man überzeugt, mit dem “SpeedyShop” nun eine bessere Nase zu haben. Der entscheidende Vorteil sei das Tempo, sagte SBB-Sprecher Christian Ginsig auf Anfrage der sda. Dass man die Einkäufe bereits nach 30 Minuten abholen könne, sei einzigartig.
Bei der “GoodBox” betrug die Lieferdauer sechs Stunden. Das Sortiment war zudem deutlich kleiner als im “SpeedyShop”.
(APA)
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