AA

Post-Gewerkschaft droht mit Protestmaßnahmen

Post-Gewerkschaftschef Fritz hat Protestmaßnahmen gegen den geplanten Abbau von mehr als 1.000 Briefträgern nicht ausgeschlossen. Wenn das Unternehmen seine Pläne umsetze, müsse es "mit Maßnahmen rechnen".

So Fritz am Donnerstag. Welche Maßnahmen das sein werden, darauf wollte sich der Gewerkschafter vorerst nicht festlegen.

Er wolle „dem Management nicht sagen, was vielleicht in sechs bis acht Wochen sein könnte“. Sonst könne sich das Management danach richten, so Fritz. Die Gewerkschaft hatte am Mittwoch achtmonatige Verhandlungen über die Restrukturierung der Zustellung für gescheitert erklärt. Das Post-Management rechnet dagegen nach wie vor mit einer Einigung mit der Gewerkschaft. Am kommenden Montag tagt die Gewerkschaft. Danach will sich das Management um einen neuen Verhandlungstermin bemühen.

Post-Chef Wais hatte am Vortag bestätigt, dass bis Ende 2009 rund 1.500 der insgesamt 12.000 Zusteller abgebaut werden sollen. Auf Kündigungen will die Post dennoch verzichten. Der Abbau soll durch das teilweise Nichtersetzen des natürlichen Abgangs erfolgen. Pro Monat verlassen etwa 80 Mitarbeiter von sich aus das Unternehmen.

Die Gewerkschaft will dem Vorstand nun noch einmal schriftlich ihre Bedenken gegen die Einsparungspläne vorlegen. Gewerkschaftschef Fritz glaubt, dass dadurch womöglich bis zu 2.400 Jobs wegfallen könnten. Durch die geplante Neuordnung der Zustellungsgebiete müsse weiters jeder Zusteller pro Tag eineinhalb Stunden mehr arbeiten, erklärte der Betriebsrat. Für insgesamt 30 zusätzliche Arbeitsstunden hätte der Vorstand allerdings nur 90 Euro brutto mehr geboten.

Rückendeckung hat die Gewerkschaft von den Grünen erhalten. Die Grünen bezeichneten die Vorstandspläne als „völlig falschen Weg“ und negative Folge der geplanten Liberalisierung.

  • VOL.AT
  • Welt
  • Post-Gewerkschaft droht mit Protestmaßnahmen