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Post für Ungeimpfte: Brief mit Impftermin für Vorarlberger

Ungeimpfte erhalten einen Brief mit einem konkreten Impftermin.
Ungeimpfte erhalten einen Brief mit einem konkreten Impftermin. ©canva
Das Land Vorarlberg wird per Brief alle Ungeimpften anschreiben und einen konkreten Impftermin vorschlagen.

Das hat Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher (ÖVP) am Mittwoch in der "Aktuellen Stunde" des Landtags angekündigt. Ebenso werde ein eigenes Labor aufgebaut, um Kapazitäten bei der Corona-Testung zu schaffen. Das Infektionsteam, das das Contact Tracing durchführt, sei mittlerweile mit 435 Personen aus dem Landesdienst verstärkt worden.

Booster-Erinnerung per SMS

Rüscher reagierte in ihrer Wortmeldung auf Vorwürfe, wonach die Landesregierung den Sommer in Bezug auf die Pandemie "verschlafen" habe. Das stimme nicht, betonte die Landesrätin. Vielmehr habe man mit der Bundesbeschaffung GmbH (BBG) einen Vertrag ausgehandelt, den die GmbH hinsichtlich der PCR-Testungen aktuell aber nicht einzuhalten in der Lage sei. Laut Einschätzung von Rüscher "werden wir es nur mit Wohnzimmertests schaffen", sprach sie konkret PCR-Gurgeltests an. Das Land sei bereits mit dem Aufbau eines Labor beschäftigt, bis zur Inbetriebnahme dauere es aber noch einige Wochen. Für das Chaos bei den PCR-Tests entschuldigte sich die Landesrätin.

Die Impfung biete hervorragenden Schutz, der aber weit schneller nachlasse als ursprünglich gedacht. Deshalb werde man per SMS Erinnerungen zu den Booster-Impfungen verschicken, so Rüscher. Das Infektionsteam habe man aufgestockt, um Erkrankte und Kontaktpersonen noch zeitnah erreichen zu können. Auch in Bezug auf die Hotline 1450 berichtete Rüscher von einer enormen Überlastung. Mittlerweile langten täglich 12.000 Anrufe anstatt wie zuvor 3.000 Anrufe ein.

Scheffknecht: "Unterirdische Situation"

Die Oppositionsparteien NEOS - sie setzten das Thema "Corona-Herbst 2.0 - Wie kommen wir da gemeinsam wieder raus?" - FPÖ und die SPÖ hatten zuvor das Krisenmanagement von Bundes- und Landesregierung kritisiert. NEOS-Klubobfrau Sabine Scheffknecht sprach von einer "unterirdischen Situation". Die Zahlen seien schlechter als vor einem Jahr, die Regierung tue so, "als ob das nicht erwartbar gewesen wäre". Die Bundespolitik spreche von einem ungemütlichen Weihnachten für Ungeimpfte und wundere sich, dass sie die Leute nicht mehr erreiche. Vielmehr müssten "Empathie und Leadership" an den Tag gelegt werden, um endlich "raus aus dieser verdammten Pandemie" zu kommen.

Scheffknecht vermisste Maßnahmen zur Verbesserung der Lage und stellte ebenso eine Spaltung der Gesellschaft fest wie FPÖ-Klubobmann Christof Bitschi. Die Politik müsse Maßnahmen setzen, die auch umsetzbar seien, verlangte dieser. Andere Länder wie Spanien, Portugal oder Italien hätten den Sommer zum Impfen genutzt, kritisierte Manuela Auer (SPÖ). Es gebe keine Entschuldigung dafür, den Sommer ein zweites Mal "verschlafen" zu haben. Die Rechnung bezahlten nun Erkrankte, Pflegekräfte, Polizisten, oder auch Lehrer und Schüler.

"Alle von Impfung überzeugen"

Versöhnlichere Töne kamen von ÖVP und Grünen. Thomas Winsauer (ÖVP) verwies auf Erreichtes und darauf, "dass es an uns allen liegt, auch die letzten von der Impfung zu überzeugen". Nadine Kasper (Grüne) stellte fest, dass der Wunsch nach Normalität die Politik falsche Entscheidungen habe treffen lassen. Nun gelte es der Wissenschaft und der Medizin zu vertrauen, Maßnahmen wie eine erweiterte FFP2-Maskenpflicht zu setzen und beim Impfen nicht nachzulassen. Landesrat Johannes Rauch (Grüne) erklärte, dass "wir 70.000 Drittimpfungen brauchen, sonst stehen wir im März gleich da wie jetzt".

(APA)

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