Der zweitgrößte österreichische Baukonzern Porr kündigt im Rahmen seines Konzernumbaus 74 von 270 Mitarbeiter in der Wiener Zentrale. Die betroffenen Beschäftigten wurden am Montag beim Arbeitsmarktservice angemeldet, schreibt der “Standard”. Das AMS Wien hat auf APA-Anfrage dies bisher nicht bestätigt. Einen Golden Handshake – eine höhere freiwillige Abfertigung – gebe es nicht, sagte Porr-Chef Karl-Heinz Strauss dem Blatt. Den Betroffenen stehe eine Arbeitsstiftung zur Verfügung und ein Sozialplan wurde ausgearbeitet.
Personalkosten bei Porr sollen durch Stellenabbau sinken
Durch die Kündigungen würden die Personalkosten bei Porr in einem ersten Schritt um jährlich fünf Millionen Euro sinken. Auch Mitarbeiter in Stabsstellen wurden gekündigt. Es gelte die Mitarbeiter an den Baustellen zu entlasten und Wege finden, dass “eine Rechnung nicht 32-mal angegriffen wird”, betonte der Porr-Chef. Sein Ziel ist es, “die Kosten dramatisch nach unten zu fahren”.
Porr musste 2011 einen Riesenverlust hinnehmen. Infolge von außerordentlichen Abschreibungen in Ungarn und Rumänien, die sich auf 82 Mio. Euro summierten, drehte das Konzernergebnis gegenüber dem Jahr davor von plus 16,7 Mio. auf minus 72,2 Mio. Euro. Dividende gibt es keine. Im Vorjahr waren noch 55 Cent je Aktie ausgeschüttet worden. Ende April hatte Porr im Rahmen des Restrukturierungsprogramms “fit for future” Einsparungen “im hohen zweistelligen Millionenbereich bringen” angekündigt.
Konzern will Weichen für eine neue Eigentümerstruktur stellen
In den nächsten zwei bis drei Jahren will der Porr-Chef die konzerneigenen Immobilien und Hotels in Fonds bündeln und diese an die Börse bringen. Derzeit besitzt der Baukonzern allein oder mit Partnern zwölf Hotels. Bereits in den nächsten Wochen könnten die Weichen für eine neue Eigentümerstruktur gestellt werden, schreibt die Zeitung. Wie Anfang Juni berichtet, will sich die Bank Austria-nahe B&C Stiftung von ihrem 37-Prozent-Aktienpaket trennen. Das 100 Mio. Euro teure Paket dürfte offenbar an Aktionäre rund um den Porr-Chef gehen. (APA)
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