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Poolbar: Zuerst wird geschwitzt

Bevor sich die "Poolbar"-Künstler in Vorarlberg abkühlen, geht es in der Wiener "Pratersauna" heiß her.

Ein Leiberltausch ist die harmloseste Übung, die man drauf haben muss, wenn man Akteur der „Humankapitalisten“ werden will. Da es Kirsten Helfrich, Tobias Maximilian Schnell und Roland Adlassnig aber nicht auf die Magennerven ihres Publikums abgesehen haben, das sie in lockerer Atmosphäre mit Kunst konfrontieren wollen, brauchen die T-Shirts, die demnächst im Wiener Veranstaltungszentrum „Pratersauna“ gegen ein künstlerisch gestaltetes Kleidungsstück eingetauscht werden, nicht erst abgetragen zu sein. Mit neuem Logo versehen, sollen die alten Stücke nicht nur neue Träger finden, sondern sie werden Objekte einer Kunstaktion, die sich Helfrich, Schnell und Adlassnig ausgedacht haben, um in den direkten Kontakt mit dem Publikum zu treten. Als „Humankapitalisten“ tun sie das und erklären, dass ihr Kapital somit das Publikum sei.

Auf höchstem Niveau

Was an studentische Aktionen erinnert, basiert, so Kirsten Helfrich, auf der ernsthaften Überlegung darüber, wie man auf Leute, die mit Kunst wenig am Hut haben, zugehen kann. Alle drei sind mit konventionelleren Arbeiten ja auch in Galerien vertreten. Als man sie im letzten Jahr zur Kunstmesse „Art Design“ in Feldkirch lud, hatten sich bereits die ersten subversiven Ideen gefestigt. Unter dem Titel „Kunst auf höchstem Niveau“ wurde vor Ort auf Hochsitzen gemalt und produziert. Die fertigen Objekte gelangten verpackt auf einen Wühltisch, wo sie reißenden Absatz fanden. In der Wiener „Pratersauna“, einem Vorspiel-Ort der Feldkircher „Poolbar“, wird der heiße Auftakt, den Festival-Macher Herwig Bauer konzipiert, noch mit sprachlichen Aktionen einhergehen. Den Inhalt projizierter Texte können die Besucher mitbestimmen. Wie man sie danach nach Feldkirch transferiert, ist noch offen.

Stichwort Humankapitalisten: Die Gruppe besteht aus den Künstlern Kirsten Helfrich (geb. in Weingarten, lebt und arbeitet in Bregenz), Tobias Maximilian Schnell (geb. in Tuttlingen, lebt und arbeitet in Bregenz) und dem Feldkircher Roland Adlassnig. Nach und neben der Beschäftigung mit konventionellen Kunstformen (Malerei, Grafik etc.) werden seit Kurzem Aktionen in ­direktem Kontakt mit dem Publikum realisiert.

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