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Polizei verprügelte in China japanische Reporter

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Drei Tage vor Beginn der Olympischen Spiele in Peking reißen die Berichte über Angriffe auf Medienvertreter in China nicht ab. Zwei japanische Journalisten seien am Montag in der nordwestchinesischen Region Xinjiang von der chinesischen Polizei verhaftet und misshandelt worden.

Das teilte die Medienfreiheitsorganisation “Reporter ohne Grenzen” (RSF bzw. ROG) mit.
Der Vorfall ereignete sich in der Stadt Kashgar, wo mutmaßliche uigurische Rebellen am gestrigen Montag 16 Polizisten getötet hatten. Der Fotograf der Tageszeitung “Chunichi Shimbun”, Masami Kawakita, und der Reporter der TV-Station Nippon Television Network, Shinji Katsuta, seien von Angehörigen der paramilitärischen Polizei festgenommen worden. Sie seien in ein Hotel gebracht worden, wo sie geschlagen worden und ihre Ausrüstung zerstört worden sei. Nach zwei Stunden seien sie freigelassen worden. Die beiden hätten leichte Verletzungen davongetragen.

RSF kritisierte auch einen neuen Erlass der Pekinger Behörden, in dem ausländischen Journalisten eine “Voranmeldung” nahegelegt wird, wenn sie vom symbolträchtigen Pekinger Tiananmen-Platz berichten wollen. Dies sei ein “bedauerlicher Rückschritt”, der im Widerspruch zum Versprechen der Behörden stehe, wonach ausländische Journalisten während der Olympischen Spiele frei vom Platz des Himmlischen Friedens berichten können, betonte die Organisation für die Verteidigung der Pressefreiheit mit Sitz in Paris.

“Die jüngsten Vorfälle zeigen die Feindseligkeit, die von vielen Mitgliedern der chinesischen Sicherheitskräfte an den Tag gelegt wird und die in den vergangenen Monaten durch offizielle Kampagnen gegen ausländische Medien angeheizt wurde”, heißt es in der RSF-Aussendung. Zwar hätten sich die Behörden für den Übergriff auf die japanischen Journalisten entschuldigt, doch müssten die Verantwortlichen nun auch bestraft werden. RSF äußerte die Befürchtung, dass es angesichts des feindseligen Klimas gegenüber ausländischen Journalisten zu weiteren Zwischenfällen kommen könnte. Für diese Situation trage das Internationale Olympische Komitee (IOC) einen Teil der Verantwortung, weil es erst nach langem Zögern Sicherheitsgarantien für ausländische Medienvertreter eingefordert habe.

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