Festnahmen und Hausdurchsuchungen in Kärnten, Niederösterreich und Wien brachten der Polizei einen großen Erfolg bei den Ermittlungen gegen eine organisierte Schlepperbande. Neben Schlepperei wird den Beschuldigten unter anderem auch die Bildung einer kriminellen Vereinigung, der entgeltlichen Beihilfe zum unbefugten Aufenthalt, der Ausbeutung von Fremden, der Vermittlung von Aufenthaltsehen, des Gebrauchs fremder Ausweise und des organisierten Sozialbetruges zur Last gelegt, so die Polizei in einer Aussendung.
270 Personen ermittelten gegen die Schlepperbande
Seit Jänner waren die Ermittler aus Niederösterreich und Kärnten der Bande auf der Spur. Die zuständige Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt hatte die Hausdurchsuchungen angeordnet und fünf Haftbefehle ausgestellt. 240 Polizeibeamte und 30 Mitarbeiter der Finanzpolizei waren am Vormittag im Einsatz. “Die erste Sichtung der sichergestellten Dokumente und Beweismittel hat den bestehenden Tatverdacht erhärtet”, sagte ein Sprecher des Landespolizeikommandos Kärnten am Nachmittag.
Die Täter schleppten Landsleute nach Österreich, wo sie dann ihre Schulden durch Schwarzarbeit abarbeiten mussten. Der Vorwurf lautet “entgeltliche Beihilfe zum unbefugten Aufenthalt sowie Ausbeutung von Fremden”. Dazu wurden Scheinehen vermittelt, um Aufenthaltsbewilligungen zu erschleichen und Menschen mit fremden Ausweisen versorgt. Zu den Vorwürfen gehört auch organisierter Sozialbetrug.
Einvernahmen gestalten sich schwierig
Wie viele Menschen die Bande nach Österreich eingeschleust hat, steht noch nicht fest. “Wir sind diesbezüglich noch am Anfang”, hieß es. Die Einvernahme der Festgenommenen gestaltete sich trotz des Einsatzes von Dolmetschern ausgesprochen schwierig, die Verdächtigen seien sehr wortkarg, hieß es. Die Polizei war am Nachmittag noch damit beschäftigt, die Identität der Festgenommenen zu überprüfen. Mit weiteren Details sei frühestens am Mittwochnachmittag zu rechnen, hieß es seitens der Polizei über die Aushebung der Schlepperbande.
(apa/red)
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