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Polizei erklärt: Was ist eine Alarmfahndung und wie funktioniert sie?

Polizisten am Montag bei der Alarmfahndung.
Polizisten am Montag bei der Alarmfahndung. ©Symbolbild: VOL.AT/Mayer
Nach dem Überfall auf die Sparkassen-Filiale in der Dornbirner Innenstadt wurde eine Alarmfahndung ausgelöst. Doch was genau steckt hinter dieser Maßnahme?
Überraschend: Wer im Fluchtauto des Bankräubers saß

Nach dem bewaffneten Raubüberfall auf die Sparkassen-Zentrale in Dornbirn am Montagnachmittag wurde eine landesweite Alarmfahndung ausgelöst. Doch was genau ist eine solche Maßnahme, wie funktioniert sie – und wann kommt sie zur Anwendung?

Ein Beamter bei der Alarmfahndung in Lustenau. ©VOL.AT/Mayer

Was ist eine Alarmfahndung?

Die Landespolizeidirektion Vorarlberg erklärt auf Anfrage von VOL.AT:
"Eine Alarmfahndung umfasst gezielte Fahndungsmaßnahmen, die bei besonders schweren polizeilichen Delikten eingeleitet werden."
Ziel sei es, flüchtige Täter möglichst rasch zu lokalisieren und festzunehmen.

Gleich mehrere Fahrzeuge der Polizei waren am Montag in Lustenau positioniert. ©VOL.AT/Mayer

Wie funktioniert eine Alarmfahndung?

Die Polizei beschreibt die Alarmfahndung als groß angelegte Maßnahme:
"Die Alarmfahndung wird landesweit ausgelöst und bewirkt den schnellen, umfassenden Einsatz zahlreicher Polizeikräfte. Das Ziel besteht darin, den Bewegungsspielraum einer flüchtenden Täterschaft zu begrenzen und deren Festnahme zu ermöglichen."

Über konkrete Abläufe und Taktiken äußert sich die Polizei bewusst nicht: "Details zum Ablauf der Alarmfahndung werden aus einsatztaktischen Gründen nicht erläutert." Soweit die Informationen der Polizei.

Es ist bekannt, dass eine Alarmfahndung in Österreich in der Regel durch die Landesleitzentrale aktiviert wird – meist unmittelbar nach Eingang eines Notrufs. Dabei werden Streifenfahrzeuge gezielt im Fluchtkorridor positioniert, Kontrollpunkte eingerichtet und – je nach Lage – Spezialeinheiten, Diensthunde, Luftunterstützung oder benachbarte Polizeidienststellen eingebunden.

Ziel ist es, innerhalb eines engen Zeitfensters möglichst viele Fluchtrouten abzudecken und Hinweise schnell umzusetzen. Die Maßnahme gilt als eine der intensivsten Fahndungsformen der Polizei.

In verschiedensten Teilen des Landes wurde gefahndet – so auch hier in Lustenau. ©VOL.AT/Vlach

Wann wird eine Alarmfahndung ausgelöst?

Laut Landespolizeidirektion Vorarlberg kommt eine Alarmfahndung bei "besonders schweren polizeilichen Delikten" zum Einsatz – etwa bei bewaffneten Raubüberfällen oder akuter Gefährdungslage mit flüchtiger Täterschaft.

In Dornbirn wurde am Montag nach einem Bankraub mit Schusswaffe eine landesweite Alarmfahndung eingeleitet, unterstützt von Spezialkräften und einem Polizeihubschrauber. Auch in Lochau (Banküberfall, April 2024) und Bregenz (Raub an Postboten, Dezember 2024) folgten ähnliche Maßnahmen. Ein anderes Beispiel ist der Fall eines 13-jährigen Burschen, der in Lustenau eine Frau mit einem Messer attackierte (August 2024). Auch dort wurde eine Alarmfahndung gestartet. In allen Fällen war der Täter unmittelbar nach der Tat flüchtig.

Wie das Bundesministerium für Inneres auf seiner Webseite zu verstehen gibt, soll eine Alarmfahndung durch rasche, flächendeckende Maßnahmen den Bewegungsspielraum von Tätern so stark wie möglich einschränken, um eine Festnahme zu ermöglichen, noch bevor der Täter weitreichend entkommen kann.

(VOL.AT)

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