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Polen: Sieg gibt PiS Rückenwind

Ihr Sieg bei der polnischen Parlamentswahl am vergangenen Sonntag könnte der nationalkonservativen Partei PiS (Recht und Gerechtigkeit) auch für die Präsidentenwahl Auftrieb zu geben.

Einer repräsentativen Umfrage des Instituts PBS vom gestrigen Montag zufolge haben derzeit 32 Prozent der Polen vor, dem PiS-Bewerber Lech Kaczynski am 9. Oktober ihre Stimme zu geben. Damit schrumpfte der Abstand gegenüber dem Kandidaten der wirtschaftsliberalen PO (Bürgerplattform), Donald Tusk, auf acht Prozentpunkte. Anders sieht dies allerdings das Institut OBOP, dessen Umfrage zufolge Tusk weiterhin die Unterstützung von 45 Prozent der Wähler hat.

Noch knapper dürfte die Entscheidung zwischen den beiden Kandidaten bei der voraussichtlich notwendigen Stichwahl werden. Hier liegt der Abstand der PBS-Umfrage zufolge nur noch bei sechs Prozentpunkten. Das ist insofern erstaunlich, als die Mehrheit der Polen stets erklärte hatte, nicht der gleichen Partei die Posten des Ministerpräsidenten und des Präsidenten überlassen zu wollen.

Das erste Aufeinandertreffen der beiden Hauptkandidaten im Fernsehen am gestrigen Montag verlief nach Ansicht der polnischen Kommentatoren fair. „Die Kontrahenten zollten sich gegenseitig Achtung“, stellt die aufschlagenstärkste Abonnementszeitung „Gazeta Wyborcza“ in ihrer Ausgabe vom heutigen Dienstag fest.

Überraschend war einzig und allein die Anerkennung der beiden Kandidaten für den amtierenden Präsidenten Aleksander Kwasniewski von der linksorientierten SLD (Bündnis der demokratischen Linken). Sie lobten sowohl dessen Unterstützung für die orangefarbene Revolution in der Ukraine als auch die Beteiligung Polens am Irak-Einsatz der USA. Beide sprachen sich dafür aus, Kwasniewski als Bewerber für den Posten des UNO-Generalsekretärs zu unterstützen.

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